Die Finanz-Turbulenzen sind in Oberhausen erneut gemeistert worden, über die Ostertage gab es für die Verantwortlichen und die Mannschaft einige Stunden, wo man die Füße hochlegen konnte, um sich für den harten Schluss-Spurt im Abstiegskampf zu rüsten. Am Samstag geht der finale Versuch, sich mindestens den 14. Platz zu angeln, in die erste von sechs Runden. Die Ankündigung ist eindeutig: Vier Siege müssen noch her, um der Viertklassigkeit zu entgehen. Ebenso ein Fakt: In der Truppe stimmt es, am Willen wird es niemals liegen, das Team versucht, als eingeschworene Einheit den Rettungsanker zu ergreifen. RS unterhielt sich vor dem Duell bei den Bergischen mit Trainer Harry Pleß.
Harry Pleß, haben Sie die finanzielle Geschichte aktiv miterlebt?
Nein, denn ich hatte und habe vollstes Vertrauen in die Arbeit der Verantwortlichen. Super, wie die wieder alles hinbekommen haben.
Kommen wir zum Sport. Am Samstag geht es nach Wuppertal, wie ist die Ausgangslage?
Ich habe 20 Mann im Training, von denen ist Jörg Scherbe gesperrt. Und bei jeder Einheit habe ich ganz genau hingeschaut, wer sich für die erste Elf anbietet. Mich interessiert nicht mehr, was einer vor einigen Wochen geleistet hat. Es zählt nur, was mir täglich angeboten wird. Dafür schreibe ich ständig meine Eindrücke auf, damit mir auch nichts entgeht, denn ich will unbedingt in der Liga bleiben.
Dafür muss die Truppe auch Tore schießen. Wird es bei der offensiveren Ausrichtung bleiben, die schon gegen Düsseldorf gewählt wurde?
Auf jeden Fall, uns bleibt gar nichts anderes übrig. Wir dürfen nur nicht ins offene Messer laufen, denn bei einem Rückstand fehlt uns oft die Erfahrung.
Was fällt Ihnen zum Thema Alibi ein?
Für uns gibt es absolut keins. Wir haben zwei Gemeinschafts-Abende hinter uns, der Verein hat alle Grundlagen erfüllt, jetzt sind wir auf dem Platz gefordert. Die Märzverpflichtungen wurden alle erfüllt, die Probleme wurden bewältigt, der WSV kommt aus einer englischen Woche. Es gibt keinen Anlass, irgendwo nach einer Ausrede zu suchen.
Wie schätzen Sie den WSV ein?
Ein spielstarker Gegner, der das Ziel hatte, unter die ersten sechs zu kommen. Das Potenzial dafür ist vorhanden. Ich sehe den WSV auf einer Höhe mit Düsseldorf. Wir haben sie einige Male beobachtet. Sie sind sicherlich der Favorit, aber wir haben im Hinspiel bewiesen, dass wir sie auch schlagen können. Nur liegt der psychische Druck, siegen zu müssen, auf unseren Schultern.
Wie sehen Sie die Situation im Abstiegskampf vor den Samstags-Minuten?
Uns ist keiner weggerannt, alles ist noch drin. Wir haben weiter das realistische Ziel, den 14. Platz zu erreichen.