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Steffen Karl nicht weiter in Untersuchungshaft

Steffen Karl nicht weiter in Untersuchungshaft
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Ex-Bundesligaprofi Steffen Karl ist nach seiner Festnahme im Zuge des Wett- und Manipulationsskandals am Montag aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Das bestätigte der Anwalt des 35-Jährigen, Andreas Bartholome.

Der im Zuge des Wett- und Manipulationsskandals im deutschen Fußball in Untersuchungshaft genommene frühere Bundesliga-Profi Steffen Karl ist seit Montagabend wieder auf freiem Fuß. Das bestätigte Andreas Bartholome, Anwalt des Abwehrspielers von Regionalligist Chemnitzer FC, dem Sport-Informations-Dienst (sid).

Karl bekam Auflagen verordnet

"Er ist draußen und schon wieder auf dem Weg nach Chemnitz", sagte Bartholome nach einem Haftprüfungstermin am Berliner Amtsgericht Tiergarten. Karl habe als Auflage erhalten, keinen Kontakt mit einem nicht näher benannten Chemnitzer Mitspieler, den Hauptbeschuldigten im "Fall Hoyzer" sowie dem Torwart von Zweitligist MSV Duisburg, Georg Koch, aufzunehmen. Der 35-jährige Karl war am vergangenen Freitag wegen des dringenden Tatverdachts des gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs, der versuchten Verbrechensabrede sowie der versuchten Nötigung festgenommen worden und saß seitdem in der JVA Berlin-Moabit.

Karl soll Georg Koch, der damals noch Torwart von Energie Cottbus war, im Mai 2004 vor dem 3:0-Sieg der Cottbuser über Jahn Regensburg am letzten Zweitliga-Spieltag der Vorsaison 20.000 Euro angeboten haben, damit dieser durch einen absichtlichen Fehler das Spiel zugunsten von Regensburg gestaltet. Als Koch, der das Angebot ablehnte, den Vorfall Ende Januar dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) meldete, soll Karl eine bislang unbekannte Person veranlasst haben, ihn einzuschüchtern. Per Telefon sei Koch mit den Worten, andernfalls werde ihm "etwas passieren", zum Schweigen aufgefordert worden.

Gezieltes Foulspiel gefordert

Nach Angaben des Gerichts soll Karl außerdem am 22. Mai 2004 im Zusammenwirken mit dem Mitbeschuldigten Kroaten Ante S. in dem Regionalligaspiel SC Paderborn gegen den Chemnitzer FC (4:0) den Auftrag gehabt haben, durch gezieltes Foulspiel im eigenen Strafraum dem damals leitenden Schiedsrichter Robert Hoyzer die Gelegenheit zu verschaffen, die Partie zu Gunsten des SC Paderborn zu beeinflussen. So sollte ein Ergebnis erzielt werden, auf das Ante S. einen hohen Geldbetrag gewettet hatte.

Bartholome sieht unterdessen einer möglichen Gerichtsverhandlung gegen seinen Mandanten allein schon wegen der am Montag erfolgten Haftverschonung "gelassen entgegen".

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