Uwe Fuchs, Trainer des WSV Borussia, konnte nach der Rückkehr aus dem türkischen Trainingslager eine positive Bilanz ziehen. "Die Art und Weise, wie meine Mannschaft mitgearbeitet hat, war beeindruckend", erklärt der ehemalige Bielefelder, "die Truppe gibt mir das Gefühl, dass sie das, was wir machen, gut findet und dass sie an ihre Leistungsgrenzen geht." Gleich zum Einstand hatte Fuchs die Komponenten "Herz und Leidenschaft" herausgestrichen, scheinbar sind genau diese Tugenden im bergischen Kader vorhanden.
"Man muss zum Anfang natürlich immer den richtigen Ton finden, zu Beginn war meine Ansprache härter, aggressiver. Die Jungs regulieren das durch ihr Engagement und ihre Bereitschaft." Uwe Fuchs sieht sich als Linien-Chef nicht in der unbeliebten Rolle des Peitschenknallers. "Ich bin schon ein Typ, mit dem man Spaß haben kann. Am meisten macht es natürlich Spaß, wenn man gewinnt. Das geht über das Fünf gegen Zwei, ein Trainingsspiel, über einen Test bis hin zur Punkt-Begegnung.
Der Umkehrschluss ist: Wenn man viel Spaß hat, dann gibt es auch eine Menge Erfolg." Und genau den wollen die Bergischen, die im Jahr 2004 nicht gerade von positiven Erlebnissen umschwärmt wurden, wieder zurück ins Tal holen. Dabei helfen soll André Wiwerink, Abwehrspieler von RW Essen. Der Blondschopf war im Trainingslager dabei, hinterließ einen ausgezeichneten Eindruck.
Uwe Fuchs: "Er hat sich weiterentwickelt, tritt sehr selbstbewusst auf. André ist Stück für Stück Teil unseres Teams geworden, er geht auf die Leute zu und wurde hier sehr gut aufgenommen. Ich hoffe, dass der Transfer über die Bühne geht." Gestern, Mittwoch, war die Tinte unter dem Arbeitspapier für den Ex-Osterfelder noch nicht trocken. Thomas Richter, Manager des WSV Borussia: "André ist bei uns zur sport-ärztlichen Untersuchung gewesen, die Ärzte müssen einige Ergebnisse noch auswerten, aber es sieht grundsätzlich gut aus." Von Essener Seite wurde erklärt, beim Deal mit den Wuppertalern würde es um weniger als Kieselsteine gehen. Richter schmunzelnd: "Selbst Kieselsteine müssen erst Mal aus dem Weg geräumt werden. Manchmal reicht dafür ein Handstaubsauer. Ich gucke Mal, ob ich einen auftreiben kann."
Gehandelt werden bei den Wuppertalern, wie aus Krefeld durchsickerte, auch die Uerdinger Dustin Heun sowie Benjamin Baltes. Beides Perspektiv-Spieler mit Profi-Tendenz. Thomas Richter formuliert allgemein: "Natürlich haben wir noch Kontakte. Wir denken nicht nur an jetzt, sondern auch schon Richtung neue Saison. Wenn eine Verpflichtung zum aktuellen Zeitpunkt Sinn macht, dann ist das okay. Mit Gewalt werden wir aber nichts versuchen." Uwe Fuchs schlägt in die gleiche Kerbe: "Wir holen nur Leute, die uns wirklich verstärken und jemanden, den wir gut kennen. Die Frage ist, ob zum jetzigen Zeitpunkt kurz vor Ende der Transfer-Periode noch etwas geht."
Zerschlagen hat sich definitiv die Einstellung von Bartosz Partyka. Der frühere Winterthurer (1,72 Meter, 63 kg) hätte nur mit "Klimmzügen", wie es Manager Richter formuliert, verpflichtet werden können. Richter: "Aufgrund der Kürze der Zeit war das nicht zu bewerkstelligen." Verzichten müssen die Wuppertaler in den nächsten 14 Tagen auf Stürmer Marius Sowislo. Der schnelle Ex-Hordeler zog sich im Trainingslager einen Mittelhandbruch zu. Richter: "Das hat uns gewundert, schließlich konnte Marius bis zum letzten Tag alle Übungen mitmachen." Björn Mehnert, der seine Abwanderungsgedanken offenbar weggewischt hat, fehlt wegen eines leichten Muskelfaserrisses.