Uwe Fuchs, neuer Trainer und als Sympathieträger charakterisierter Coach des Wuppertaler SV Borussia, zeigt sich mit den ersten Tagen im türkischen Trainingslager zufrieden. "Zum jetzigen Zeitpunkt stelle ich heraus, dass mein Team voll mitzieht. Die Einstellung ist top", sagt der ehemalige Bundesliga-Profi des 1. FC Kaiserslautern.
Nach den ersten Tests gegen Mönchengladbach (0:5) und Ratingen (3:3), bei denen das Resultat jeweils sekundären Stellenwert besaß, konnten die Rot-Blauen in Belek den ersten Erfolg feiern. Gegen Oberlist SV Babelsberg wurde bei plätscherndem Regen ein 3:2 eingefahren. Torschützen: Olli Ebersbach, Andy Gensler und Markus Bayertz, für die Potsdamer verkürzten Okuyama sowie Röver.
Uwe Fuchs, der den Kontrahenten grundsätzlich weit vom eigenen Tor weghalten möchte, war vor allem von der ersten halben Stunde angetan: "Babelsberg hat keinen Torschuss abgegeben, wir lagen zu diesem Zeitpunkt 3:0 vorne, das kam meinen Vorstellungen schon sehr nahe. Hinten haben wir uns allerdings zwei Stellungsfehler geleistet. Trotzdem war die Vorstellung für den momentanen Stand okay." 60 Minuten mischten die beiden Probe-Kandidaten André Wiwerink (24 Jahre/RW Essen) und Bartosz Partyka (23/zuletzt FC Winterthur) im WSV Borussia-Dress mit. Uwe Fuchs: "Beide haben sich gut eingefügt, Potenzial ist auf jeden Fall vorhanden. Sie besetzen Positionen, die uns weiterhelfen, dass wir auch in der Breite stärker werden." Nach der Rückkehr aus Belek am kommenden Dienstag soll in Sachen Verpflichtung ins Detail gegangen werden.
Aktuell kursieren rund um den Zoo weitere Namen von potenziellen "Helfern". Der Name Frank Paulus (Aachen) wird ebenso wie der Essener Erwin Koen mit Wuppertal in Verbindung gebracht. "Ich habe nur gehört, dass Paulus in der Zweiten Liga bleiben möchte und nicht zu einem Regionalligisten geht", muss Uwe Fuchs die Fährte offenbar nicht energischer verfolgen. Zu Linksfuß Erwin Koen meint er: "Das ist eine Frage der Finanzierbarkeit."
Mit in der Türkei tummeln sich auch die Wuppertaler Nachwuchs-Kräfte Mustapha Celik sowie Marco Schulz. "Sie absolvieren die Einheiten hier mit sehr viel Freude", stellt der Fußball-Lehrer fest, "aver man sieht auch, dass sie noch viel an sich arbeiten müssen."
Die Wuppertaler Kicker, die jeden Tag zwei Einheiten abspulen, hatten am Freitag einige Stunden Freizeit, ein Team-Abend wurde inszeniert. "Was die Jungs genau gemacht haben, weiß ich nicht", zuckt Uwe Fuchs mit den Schultern. Was die Unterhaltungen mit seinen Akteuren angeht, will es der einstige Bielefelder Strafraum-Brecher nicht auf die Spitze treiben: "Sicher führt man das eine oder andere Gespräch, so weit das zeitlich möglich ist. Aber eine gewisse Ruhe ist zwischen den Einheiten auch wichtig."
Einen Grund, den bisherigen Kapitän Markus Bayertz möglicherweise zu "entmachten", um neue Hierarchie-Vorstellungen durchzusetzen, sieht Uwe Fuchs nicht: "Es gibt keinen Grund, am Kapitäns-Amt von Bayertz etwas zu ändern." Heute, Sonntag, treffen die Wuppertaler unter den Augen von Boss Friedhelm Runge und des Sportlichen Leiters Dietmar Grabotin auf einen türkischen Zweitligisten, Montag heißt der Gegner Zenit Leningrad - immerhin ein Teilnehmer der ersten Division Russlands.tt