Boss-Besuch! Friedhelm Runge, Präsident des Wuppertaler SV Borussia, klettert heute zusammen mit dem Sportlichen Leiter Dietmar Grabotin ins Flugzeug. Die Reise führt ins türkische Antalya, von dort aus geht es mit dem PKW ins 30 Minuten entfernte Belek wo sich die Truppe mit Neu-Coach Uwe Fuchs auf die Restrunde in der Regionalliga Nord präpariert. "Friedhelm Runge und ich bleiben bis Sonntag Abend", sagt "Grabo", "für uns geht es natürlich auch darum, die Mannschaft bei zwei Testspielen zu sehen." Am Freitag misst sich der Fusions-Verein mit dem SV Babelsberg 03, am Sonntag überprüft ein türkischer Zweitligist die Qualitäten der Bergischen. Grabotin: "Eventuell ist noch ein weiteres Match geplant."
Dass der Zeitpunkt der Reise optimal gewählt ist, wurde zu Wochenbeginn mehr als deutlich. Schneeflocken rieselten ins Tal, machten normalen Trainings-Betrieb nahezu unmöglich. "Die Reise in die Türkei und der Wintereinbruch hier passten wie die Faust aufs Auge. Bei uns wäre nichts gegangen", freut sich Grabotin, dass die Kicker einige tausend Kilometer entfernt ausgezeichnete Bedingungen vorfinden. "Hotel und Essen gut, Bedingungen ausgezeichnet", vermeldete Trainer Uwe Fuchs bereits in die bergische Kommando-Zentrale. Alleine vier Rasen-Trainingsplätze stehen den Rot-Blauen zur Verfügung.
Zum Aufgebot zählen in Belek auch zwei Gastspieler. André Wiwerink (24), noch bei RW Essen unter Vertrag und nicht gerade mit Spielpraxis gesegnet, kommt für die Abwehr in Frage, der Pole Bartosz Partyka (23) empfiehlt sich für die linke Seite. Beim 3:3-Test in Ratingen zählte er neben Olli Ebersbach und Markus Bayertz zu den Torschützen. Dietmar Grabotin: "Partyka hat früher unter Hermann Gerland bei Arminia Bielefeld gespielt, war zuletzt in der zweiten Schweizer Liga beim FC Winterthur. Wir gucken ihn uns an, dazu ist so ein Trainingslager auch da. Sowohl Wiwerink als auch Partyka würden vom Alter her passen."
Was die Resultate in der Vorbereitung anbelangt, konnten die Bergischen noch nicht gerade Unmengen für das Selbstvertrauen tun. Gegen Mönchengladbachs Lizenz-Truppe wurde man 0:5 abgefertigt, bei Verbandsligist Ratingen gilt ein 3:3 auch nicht gerade als Erfolg. Dietmar Grabotin relativiert: "In der jetzigen Phase kann man auf Test-Begegnungen keine Rücksicht nehmen. Momentan geht es um Grundlagen, die Ergebnisse sind sekundär, auch wenn man natürlich am liebsten jedes Spiel gewinnen möchte."
In der Türkei wird für den Liga-Endspurt, an dessen Ende ein möglichst stressfreier Mittelfeldplatz stehen soll, hart gearbeitet. Die Spieler werden von zwei Physio-Therapeuten "geknetet", der hauptverantwortliche "Medizinmann" Armin Stein sagte "Nein" zum Türkei-Trip. Grabotin: "Er hat Flugangst, da war nichts zu machen." Für die WSV Borussia-Kicker könnten die nächsten Tage noch spannend werden. Ex-Profi Grabotin hat seine Schuhe im Gepäck, will mitmischen. Der Ex-Essener lacht: "Die Jungs sollten die Schienbeinschoner rausholen."