Fortuna Düsseldorf hat den ersten Schritt in den bezahlten Fußball getan und am Rhein eine neue Euphorie ausgelöst. Der Europapokal-Finalist von 1979 hat sieben Jahre nach dem dritten Abstieg aus der Bundesliga die Rückkehr ins Oberhaus fest im Visier. Nach dem vorzeitgen Aufstieg in die Regionalliga träumen die über 7000 Fans bereits von Zweitliga-Duellen im neuen supermodernen Stadion.
Auch Ex-Nationalspieler und Manager Thomas Berthold hat klare Ziele: "Wir brauchen jetzt eine Mannschaft, die direkt wieder aufsteigen kann." Campino, erklärter Fortuna-Fan von der Rock-Band Tote Hosen: "Jetzt hoffen wir, dass die Regionalliga nur eine Durchgangsstation ist."
In Düsseldorf, dass in seinen Bundesliga- und Zweitligajahren mit Intrigen und Chaos für reichlich Negativschlagzeilen gesorgt hatte, bemüht sich Berthold um ein neues Image der Fortuna und mehr Identifikation in der Stadt mit dem Traditionsklub. "Die Leute, die in der Stadt groß den Mund aufgemacht haben, müssen jetzt auch mal investieren", meinte der Weltmeister von 1990.
Klotzen statt kleckern ist angesagt: Mit bis zu sieben neuen Spielern will der frühere Abwehrspieler des FC Bayern München den Kader von Trainer Massimo Morales verstärken. Bei bisher gehandelten Namen Bernd Hollerbach (Hamburger SV), Andreas Zeyer (SC Freiburg) und Karsten Hutwelker (Jahn Regensburg) winkt Berthold jedoch ab.
Eine große Chance sehen die Fortunen im neuen Stadion. Schon ab September 2004 steht ihnen die 218 Millionen Euro teure Multifunktions-Arena mit 51.500 Plätzen zur Verfügung. Drei oder vier Spiele wollen die Fortunen bereits in der kommenden Regionalliga-Saison 2004/2005 dort absolvieren. Im Jahr danach soll es jedes Heimspiel sein - sollten die Hochrechnungen von Berthold tatsächlich aufgehen.