Der ehemalige Bundesligist Dynamo Dresden hat sich am Sonntag in der Regionalliga Nord durch einen 3:1-Heimsieg gegen die Amateure von Borussia Dortmund hinter Spitzenreiter Rot-Weiss Essen auf den zweiten Tabellenplatz vorgeschoben. Dabei traf Maik Wagefeld, der in der nächsten Saison beim 1. FC Nürnberg spielen wird, zwei Mal. Die Sachsen (53 Zähler) weisen vor dem punktgleichen Wuppertaler SV die um sechs Treffer bessere Tordifferenz auf, Paderborn folgt mit einem Punkt Rückstand. Im zweiten Sonntagspiel trennten sich der FC St. Pauli und der FC Sachsen Leipzig 1:1 (0:1) unentschieden. Die Hamburger bleiben damit in der Tabelle auf Platz zehn, Leipzig liegt weiter auf dem 17. und vorletzten Rang.
Für Tabellenführer RWE rückt unterdessen die ersehnte Rückkehr in die 2. Bundesliga immer näher. Nur Trainer Jürgen Gelsdorf tritt auch nach dem 3:1-Erfolg im Derby bei Preußen Münster am Samstag vor 8700 Fans, darunter mehr als die Hälfte aus Essen, weiter auf die Euphoriebremse: "Das war noch keine Vorentscheidung im Aufstiegskampf."
WSV und Paderborn lassen Punkte
Dabei patzten gleichzeitig die Verfolger Wuppertaler SV (nur 1: 1 gegen Schalkes Amateure) und SC Paderborn (1:1 bei den HSV-Amateuren), so dass RWE jetzt fünf Spieltage vor dem Saisonende den Vorsprung vor dem ersten Nicht-Aufstiegsplatz weiter ausgebaut hat und außerdem über die beste Tordifferenz verfügt.
Deshalb gab auch Gelsdorf nach dem zehnten Spiel in Serie ohne Niederlage zu: "Unsere Ausgangsposition hat sich verbessert." Dabei ließ sich auch das erste Auswärts-Gegentor für die Essener nach 482 Minuten verschmerzen.
Die stark abstiegsbedrohten Gastgeber brachten den Spitzenreiter durch eine engagierte Leistung zwar an den Rand einer Niederlage, standen am Ende aber mit leeren Händen da. Preußen-Trainer Hans-Werner Moors, früher selbst bei RWE tätig: "Die Mannschaft hat alles versucht. Aber wer so viele Fehler macht, darf sich am Ende nicht über eine Niederlage wundern." Und über den Abstieg in die Oberliga. Denn der Rückstand zum "rettenden Ufer" wuchs bereits auf fünf Punkte an.
Gegen die mit den Bundesliga-Profis Niels Oude Kamphuis und Jochen Seitz verstärkten Schalker Amateure blieb der Wuppertaler SV beim 1:1 schon zum vierten Mal in Serie ohne Sieg. "Für uns ist noch alles drin. Nur muss bald wieder der Knoten platzen", weiß WSV-Torschütze Marc-Andre Narewsky.
Bei den Amateuren des Hamburger SV liefen beim 1:1 gegen SC Paderborn 07 mit David Jarolim und Alex Meier auch zwei Erstliga-Kicker auf. Die Hamburger Torflaute beendete allerdings Riccardo Baich mit seinem Treffer zur 1:0-Führung. Es war das erste HSV-Tor seit 554 Minuten. Die Gäste aus Ostwestfalen, die von Ex-HSV-Profi Pavel Dotschew trainiert werden, gaben erst nach der Roten Karte für Abwehrspieler Markus Mrugalla richtig Gas und schafften durch Mahir Saglik zumindest noch den Ausgleich. Dotschew trotzig: "Ich gehe davon aus, dass wir den Aufstieg schaffen."
Rückschlag für Wattenscheid 09
Im Abstiegskampf setzte es neben Münster auch für Wattenscheid 09, die zu Hause gegen Kölns Amateure 2:4 unterlag, einen herben Dämpfer. "Wir konnten Köln spielerisch nicht Paroli bieten", gab 09-Trainer Hannes Bongartz ehrlich zu. Für Wattenscheid ging eine Serie von fünf Spielen ohne Niederlage, für die "Geißböcke" von fünf Partien ohne Sieg zu Ende.
Holstein Kiel verschaffte sich mit dem 3:0 gegen den Chemnitzer FC wertvolle Luft und weist jetzt vier Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz auf. Der Brasilianer Daniel Teixeira erzielte seine Saisontreffer 12 und 13. Endgültig kein Thema mehr ist die Oberliga in Braunschweig (2:1 gegen Bremen) und Uerdingen, wo Torjäger Markus Feldhoff beim 3:0 gegen Schlusslicht VfR Neumünster sein 19. Saisontreffer gelang. Beide Vereine haben 42 Punkte auf dem Konto.