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RWE: Jürgen Gelsdorf im Interview

RWE: Jürgen Gelsdorf im Interview
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Der dritte verantwortliche Coach an der Hafenstraße, das ist schon eine reife Leistung. RevierSport unterhielt sich mit Jürgen Gelsdorf.

Jürgen Gelsdorf, die "Liaison" besteht bis zum 30.Juni 2004, ohne Option und Ausstiegsklausel jedweder Art! Ich habe gesagt, die Sache bis zum Sommer machen zu wollen. Wir versuchen, ganz oben rein zu kommen und aufzusteigen. Mit Osnabrück ist mir das gelungen. Wenn es wirklich gut geht und wir zusammen passen, dann werden wir wahrscheinlich auch zusammen bleiben. Wenn es dann um eine weitere Vereinbarung geht, kann es ganz schnell gehen.

Sie kennen die heikle Lage eines Clubs in der Regionalliga! RWE ist doch nur ein Beispiel für Vereine mit anderen Ambitionen. Die Öffentlichkeit übt einen gewaltigen Druck aus. Für die Verantwortlichen ist es unheimlich schwierig, das Boot auf Kurs zu halten. Auch deshalb wollte ich den Club nicht mit einer Vertragslaufzeit über den Sommer hinaus belasten.

Zuletzt war kräftig Hektik an der Hafenstraße, haben Sie das gemerkt? Die Stimmung ist eigentlich positiv, natürlich war das eine ungewöhnliche Situation. Ein Harry Pleß hat zwei Jahre gute Arbeit abgeliefert, die Trennung wurde dann aber doch vollzogen. Mit dem neuen Coach wurde dreimal gewonnen, plötzlich ist der auch wieder weg. Klar, das ist für alle Beteiligten schwierig.

Sportlich scheinen Sorgen unangebracht! Normalerweise wechselt man den Trainer, wenn ein Team am Boden ist, das trifft bei mir jetzt nicht zu. Ich habe die kürzliche Entwicklung zur Kenntnis genommen, mehr nicht. Das muss niemanden mehr belasten, dafür kann sich keiner mehr etwas kaufen. Außerdem konnte ja auch niemand davon ausgehen, mit einem Holger Fach wäre jedes Spiel gewonnen worden.

Wenn man als Betrachter in das Team hineinhorcht, spürt man den Trotz! Völlig normal, das kommt aus dem Kader, weil natürlich die Spieler auf dem Platz standen. Letztendlich ist es doch so: Arbeit kann dann beurteilt werden, wenn man länger mit einer Truppe zusammen ist. Drei Wochen sind so gut wie nichts.

Sie haben einen schönen Start am Freitag-Abend ab 17.45 Uhr im Zoo-Stadion beim Wuppertaler SV: Wohl über 20.000 Zuschauer, Emotionen, kräftig Hektik - Fußball pur! Ich brauche und ich werde kaum etwas machen. Am Mittwoch bin ich zur Mannschaft gegangen, werde das Team begleiten. Natürlich werde ich auf der Bank sitzen. Allerdings wird in erster Linie Co-Trainer Michael Lusch das machen, auch für die zwei Trainingseinheiten ist er federführend. Er kennt die Jungs, ich werde einen Teufel tun und alles mit der Brechstange in eine andere Richtung drehen. Ob so was überhaupt notwendig ist, werde ich sehen. Die Truppe hat doch ihren Weg gefunden. Wenn ich eingreifen muss, wird das geschehen, ansonsten aber nicht.

Zuletzt Osnabrück, jetzt Essen - vergleichbare Atmosphäre. Ich genieße es, wenn Fußball gelebt wird, in Essen ist man an der richtigen Stelle.

Wie intim sind Ihre Kenntnisse über die Regionalliga? RWE habe ich in dieser Spielzeit noch nicht gesehen, den Wuppertaler SV auch nicht. Allerdings haben wir uns ausgetauscht, 80 Prozent der Spieler kennt man doch, wenn man lange im Geschäft ist. Klar ist, RWE hat 0:1 in Braunschweig verloren, kann also nicht wirklich schlechter sein. Ich werde schnell ein Gefühl für die Truppe bekommen.

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