In der Fußball-Lotterie auf dem glatten Boden im Sportpark-Süd fanden beide Teams kein Mittel, gefährlich vor das andere Tor zu kommen und den einen entscheidenden Ausrutscher des Gegners ausnutzen zu können. „Hier ging nur lang raus und vorne hoffen, dass einem von uns der Ball vor die Füße fällt“, meinte S04-Coach Michael Boris.
Das war aber auf beiden Seiten nicht der Fall. Bogdan Müller scheiterte in der 43. Minute mit einem Linksschuss aus zehn Metern für die optisch überlegenen Königsblauen. Die größte Chance der Partie aber besaß Fortuna Justin Maheu. Der Gästestürmer prüfte in der 66. Minute aus halbrechter Position, ob S04-Keeper Lars Unnerstall nicht zwischenzeitlich eingefroren war. „Das war ein absolutes Glücksspiel, wir hätten auch kickern können“, winkte der Jungprofi ab.
Dass die Partie überhaupt angepfiffen wurde, lag nicht nur an der Platzkommission und an der unerschrockenen Schiedsrichterin Reim Hussein. Die Unparteiische war ja extra aus dem fernen Bad Harzburg in der Nähe von Goslar einige Stunden per Zug ins Revier gereist, um nicht dann vor Ort die ganze Veranstaltung wieder abzusagen. „Es ist schwierig“, gab Bodo Menze, der organisatorische Leiter der Schalker Zweitvertretung zu. „Der Verband will die Nachholspiele möglichst noch vor der Winterpause durchziehen und nicht mit ins nächste Jahr schleppen“, erklärte der Funktionär mit sorgenvoller Miene. So muss auch vor dem nächsten geplanten Spiel der Schalker U23 am kommenden Samstag (14 Uhr) gegen Bayer Leverkusen II wieder die Platzkommission und als letzte Instanz der Schiedsrichter entscheiden, ob in Wanne-Eickel angestoßen werden kann.
Fortuna-Trainer Goran Vucic indes war gar nicht mal so unglücklich, dass seine Jungs bei praktisch irregulären Bedingungen gegen die durch die Profis Alexander Baumjohann und Vasileios Pliatsikas verstärkten Gelsenkirchener antreten durften. „Wir sind froh über einen Punkt auf Schalke“, nickte Vucic. „Auf normalem Boden wäre es für uns gegen diese spielerisch starke Mannschaft schwerer geworden.“
Ihm und seinem Kollegen Boris war wichtig, dass sich kein Spieler auf dem gefrorenen Boden verletzt hatte. „In der Kabine habe ich blutige Knie gesehen, aber es ist nichts Schlimmes passiert“, meinte Vucic.
Dem DFB sei Dank, der Irrsinn mit Fußball auf gefährlichem Terrain wird weitergehen.
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