"Oben festbeißen"

Mit Wassinger ist fast alles klar

Die Reserve des VfL Bochum liegt weiter in Lauerstellung: Vor dem Verfolgerduell gegen die Sportfreunde Lotte beträgt der Abstand auf Spitzenreiter 1. FC Saarbrücken acht Punkte - und der VfL hat noch das am vergangenen Wochenende ausgefallene Spitzenspiel gegen Preußen Münster in der Hinterhand.

Vor diesem Hintergrund hat man nun auch in Bochum die ursprüngliche Zielvorgabe, die „Klassenerhalt“ lautete, aufgegeben. „Natürlich wollen wir uns oben festbeißen“, bestätigt Trainer Nico Michaty. Schlecht stehen die Vorzeichen für die Blau-Weißen dabei nicht. Schließlich kriselte es in den vergangenen Wochen bei den Sportfreunden. Nachdem die Walpurgis-Elf makellos bis in den Spätherbst kam, gab es aus den letzten vier Partien noch lediglich vier Punkte, zwischenzeitlich setzte es zwei Niederlagen gegen Preußen Münster (0:2) und Leverkusen II (0:4) in Folge. „Natürlich steht Lotte jetzt unter Druck und muss bei uns gewinnen“, sieht Michaty seine Mannschaft psychologisch im Vorteil.

Verzichten muss der Bochumer Coach allerdings erneut auf Roman Prokoph, Andreas Luthe und Patrick Fabian, die allesamt wieder im Profi-Kader stehen. Vor allem Prokophs Ausfall schmerzt die Bochumer dabei. Ist er als Torjäger und Kapitän doch doppelt wichtig für Michatys junge Elf.

Kein Wunder also, dass sich die Verantwortlichen in den vergangenen Wochen auf die Suche nach einem Angreifer gemacht haben, der künftig in Prokophs Fußstapfen treten könnte. Fündig wurden sie dabei in der unmittelbaren Nachbarschaft: Vom Landesligisten DJK TuS Hordel soll der 19-jährige Laurenz Wassinger kommen, der in der Hinrunde der laufenden Saison mit 16 Toren auf sich aufmerksam machte. Auch wenn die Konkurrenz der Bochumer durchaus namhaft ist - auch der Schalke 04, Mönchengladbach und Werder Bremen sollen sich um Wassinger bemühen - scheint der VfL die besten Karten auf den Stürmer zu haben. Aus dem Umfeld des Spielers verlautete, dass dieser zu einem Wechsel zum VfL tendiere.

Jürgen Heipertz, Sportlicher Leiter der Bochumer Nachwuchsabteilung, bestätigt: „Ich denke, wir konnten ihn überzeugen, dass ein Wechsel zu uns am sinnvollsten wäre.“ Bereits in trockenen Tüchern ist indes die Verpflichtung des neuen Co-Trainers Mirko Mustroph, der derzeit noch als Spieler bei Westfalia Herne unter Vertrag steht und künftig Rouven Schröder als Assistent Nico Michatys beerben wird.

Der 27-Jährige, der alle Jugendmannschaften beim VfL durchlief, unterschrieb beim VfL einen Vertrag bis 2011. „Von seinem Auftreten und seinem Charakter passt er perfekt zu Nico Michaty“, ist sich Heipertz sicher und er stellt klar: „Mirko wird sich ganz auf seine Trainertätigkeit konzentrieren und nicht als spielender Co-Trainer fungieren.“

Dies tat hingegen Rouven Schröder bis zuletzt, auch wenn er im Saisonverlauf zu lediglich einem einzigen Einsatz kam und nun Richtung Lübeck ziehen wird. Zum Abschied bekommt er allerdings ein dickes Lob von Michaty: „Er hat hier wirklich sensationelle Arbeit geleistet.“