Denn die Entlassung seines Vorgängers Steffen Enge, der sich eine Handgreiflichkeit mit seinem Spieler Alessandro Cirivello lieferte, hatte gezeigt, wie dünn die Delbrücker derzeit behäutet sind. Doch die Mannschaft zeigte im Ausweichstadion „Pennenfeld“ eine Trotzreaktion und ging sogar durch Raffael Wiebusch mit 1:0 in Führung (28.). „Wir wollten mit dem BSC auch keinen Fußball spielen, sondern punkten. Und das haben wir geschafft“, strahlte Jochem. „Mit dem Untenschieden können wir zufrieden sein. Es war ein kleiner Anfang. Aber jetzt müssen wir gegen Gütersloh auch nachlegen.“
Das hat der DSC nach der Führung allerdings vergessen und beschränkte sich fast ausschließlich auf die Defensivarbeit. „Wir haben die ganze Zeit nur auf ein Tor gespielt“, ärgerte sich Bonns Co-Trainer Joachim Hopp, dass seine Elf kein Kapital aus der Überlegenheit schlagen konnte. „Die sind zu ihrem Treffer gekommen wie die Jungfrau zum Kind. Aber wenn wir nicht in der Lage sind, unsere Möglichkeiten auszunutzen, ist das Ergebnis in Ordnung.“
Lediglich der frischeingewechselte Deniz Millitürk schaffte es, das Leder über die Linie zu drücken - 1:1 (72.). Hopp: „In der Hinrunde sind wir auch mit einem 1:1 gestartet und haben dann eine tolle Serie hingelegt. Vielleicht ist das ja ein gutes Omen und wir legen jetzt wieder los.“
Das hofft auch Jochem. Denn die Querelen sollen nun der Vergangenheit angehören. Und der neue Linienchef ist froh, dass es gegen den Tabellenzweiten so positiv begonnen hat. „Unser Bollwerk hat gehalten und auf dieser Defensive können wir aufbauen.“ Sein Zusatz: „Wir haben gezeigt, dass wir uns nicht aus der Ruhe bringen lassen. Das ist ein gutes Zeichen und die Jungs wissen also, worum es geht.“