In dieser Woche knallten am Schetters Busch in Essen-Schonnebeck durchaus die Sektkorken - oder zumindest wurde mit einem kühlen Pils angestoßen.
Was war passiert? Die Mitglieder des Essener Ausschusses für Sport- und Bäderbetriebe (SBE) haben dem Umbau der Spielstätte der SpVg Schonnebeck zugestimmt. Durch diesen soll das Stadion fit für die Regionalliga gemacht werden.
Der Antrag sei einstimmig angenommen worden, erklärte Schonnebecks Vorsitzender Frank Isert gegenüber der WAZ. Die Rede ist von 950.000 Euro, inklusive 150.000 Euro Umbau-Planungskosten.
Stehstufenanlage, Fantrennung, Zaunanlagen, Zuwege, dezentrale Beschallungsanlage, Flutlichtanlage mit 300 Lux, Wegebeleuchtungen, Rettungswege, Stellplätze und zusätzliche Sitzmöglichkeiten: Diese Dinge stehen auf der Agenda.
Die Baumaßnahmen sollen bis zum Saisonstart 2025/2026 weit fortgeschritten sein. Eventuell müsste die Spielvereinigung Schonnebeck im Regionalliga-Aufstiegsfall die ersten Heimspiele ausweichen. Das sei aber laut Boss Isert kein Problem.
Er sagte gegenüber der WAZ: "Die genaue Planung obliegt ja dann den Sport- und Bäderbetrieben. Wir hoffen natürlich, dass es schnell vorangeht. Eine große Hürde haben wir schon mal genommen. Nichtsdestotrotz haben wir noch einige vor der Brust."
Ich habe hier 2005 als Spieler in der Kreisliga A angefangen. Da gab es noch einen großen Aschenplatz mit Laufbahn. Und rund 20 Jahre später entsteht hier, hoffentlich bald, ein echtes Schmuckkästchen für den Amateurbereich. Das ist schon ein kleines Wunder. Und jetzt wollen wir ein weiteres sportliches Wunder folgen lassen.
Dirk Tönnies
Immerhin sind noch 19 Spiele zu absolvieren. Für Trainer Dirk Tönnies und seine "Schwalben" gilt es einen Vier-Punkte-Vorsprung ins (Regionalliga-) Ziel zu bringen.
RevierSport hat nach den erfreulichen Nachrichten für die Spielvereinigung Schonnebeck mit Tönnies gesprochen.
Dirk Tönnies, wie haben Sie diese frohe Kunde aufgefasst?
Das freut mich natürlich riesig. Und das wird mir als Trainer und auch der Mannschaft, einfach uns allen im Verein noch einmal einen Push geben. Wir hatten das Thema schon einmal im vergangenen Jahr. Da hat Frank Isert uns gesagt, dass das leider nicht zu stemmen sei. Wir sind auf städtische Hilfe angewiesen. Als Verein können wir das alleine nicht stemmen. Frank versprach aber auch, dass das beim nächsten Mal anders ausgehen würde. Und er hat sein Wort gehalten. Frank hat alle Register gezogen und ist von Pontius zu Pilatus gezogen. Ein Riesen-Kompliment an Frank Isert, der sein Versprechen gehalten hat. Und natürlich auch ein großes Dankeschön an die Stadt Essen.
Was heißt diese bedeutende Stadt-Entscheidung für den Verein?
Ich habe hier 2005 als Spieler in der Kreisliga A angefangen. Da gab es noch einen großen Ascheplatz mit Laufbahn. Und rund 20 Jahre später entsteht hier, hoffentlich bald, ein echtes Schmuckkästchen für den Amateurbereich. Das ist schon ein kleines Wunder. Und jetzt wollen wir ein weiteres sportliches Wunder folgen lassen.
Ist das jetzt eigentlich ein Push oder ein positiver Druck für die Mannschaft?
Sowohl als auch. Die Mannschaft will in die Regionalliga und jetzt hat der Verein auch die Voraussetzungen geschaffen. Jetzt gilt es sportlich nachzulegen. Auch für mich ist das eine zusätzliche Motivation.
Der FC Kray ist da so ein warnendes Beispiel. Zumindest sehe ich das so als Außenstehender. Hier ging es für Kray schnell hoch, aber auch wieder runter. Wir müssen weiter sehr gut im Nachwuchs arbeiten und in der Kaderstruktur der Ersten Mannschaft Talenten aus der Umgebung, gespickt mit erfahrenen Spielern, unserer Philosophie treu bleiben - und das ligenunabhängig
Dirk Tönnies
Was würde sich denn für den Verein als Regionalligist ändern?
Wir wollen uns stetig weiterentwickeln, auch wenn wir wissen, dass die Regionalliga eine Mammutaufgabe wäre. Wir würden diese im Fall der Fälle trotzdem annehmen. Auf Strecke sehe ich Schonnebeck einfach als einen sehr guten Oberligisten, der immer wieder mal in der Regionalliga spielen kann. So in etwa wie die SSVg Velbert, die aber noch einmal ganz andere Bedingungen zur Verfügung hat. Sie sind die Nummer eins in ihrer Stadt. Und wie schwer es ist, in dieser Regionalliga West zu bestehen, das beweisen so gut aufgestellte Klubs wie eben die SSVg oder auch der SV Lippstadt. Für uns würde es auch schwierig werden, uns auf Dauer in der 4. Liga zu etablieren. Das Ziel muss es aber sein, dass es bei einem eventuellen Abstieg in der Oberliga vernünftig weitergeht. Der FC Kray ist da so ein warnendes Beispiel. Zumindest sehe ich das so als Außenstehender. Hier ging es für Kray schnell hoch, aber auch wieder runter. Wir müssen im Nachwuchs weiter sehr gut arbeiten und in der Kaderstruktur der Ersten Mannschaft Talenten aus der Umgebung, gespickt mit erfahrenen Spielern, unserer Philosophie treu bleiben - und das ligenunabhängig.
Werden denn Arne Wessels oder Conor Tönnies beim Ziel Regionalliga-Aufstieg bis zum Saisonende mithelfen können?
Davon gehe ich zu 99,9 Prozent aus. Sie werden den Verein erst im Sommer 2025 verlassen. Das ist der momentane Plan. Erfolg macht nun mal auch andere Vereine aufmerksam. Aber das spricht nur für unsere Arbeit. Wir haben auch noch einige andere Talente in unseren Reihen, die auf Strecke den nächsten Schritt gehen könnten.
Am 1. Dezember kommt es zum Gipfeltreffen Schonnebeck gegen ETB. Was für ein Spiel erwarten Sie?
Ein enges Stadtderby vor hoffentlich über 1000 Fans. In diesem Spiel wird noch nicht über die Meisterschaft entschieden. Wir haben danach mit Sonsbeck und Homberg vor der Winterpause auch noch schwere Aufgaben. Aber, klar: Wir wollen das Derby gewinnen und Schwarz-Weiß Essen auf Distanz halten.