Um den TuS Bövinghausen ist es seit einigen Jahren recht laut. Der Dortmunder Stadtteilklub sorgte mit einigen Transfers, allen voran dem des Weltmeisters Kevin Großkreutz, für Gesprächsstoff.
Die Dzaferoski-Brüder Ajan und Samet schafften es binnen wenigen Jahren den Verein von der Provinzialstraße von der Kreisliga A (Saison 2015/2016) in die Oberliga Westfalen zu führen. Und nun? TuS Bövinghausen steht nach 15 Spielen auf Platz eins. Die Regionalliga West ist mehr denn je realistisch.
RevierSport hat vor dem Spiel am Samstag (3. Dezember, 15 Uhr) gegen Eintracht Rheine mit TuS-Boss Ajan Dzaferoski über den Ist-Zustand und einen möglichen Regionalliga-Aufstieg gesprochen.
Zur Info: Lotto-Millionär Kürşat Yildirim alias "Chico" wird beim Spiel des TuS Bövinghausen am Samstag (15 Uhr) gegen Rheine auch an der Provinzialstraße vor Ort sein.
Ajan Dzaferoski, wie bewerten Sie die aktuelle Saison?
Es läuft wirklich richtig gut für uns. Wir alle haben die Liga aber auch als sehr ausgeglichen kennengelernt. Hier läuft es schon anders ab als in der Westfalen- oder Landesliga. Da konnten wir noch mit der Handbremse agieren und Spiele gewinnen. In der Oberliga ist jede Mannschaft topfit und hat drei, vier herausragende Leute in ihren Reihen. Woche für Woche sind die Partien eng und jeder kann jeden schlagen. Deshalb müssen wir auch weiter von Spiel zu Spiel schauen.
Trotzdem haben Sie schon Vorkehrungen für einen möglichen Aufstieg getroffen. Wo würde denn der Klub im Aufstiegsfall in der Regionalliga spielen?
Man muss sich ja auf alles vorbereiten. Bei diesem, ich nenne es mal ´Luxusproblem´, würden wir einige Optionen haben. Wir haben schon mit Westfalia Herne, die im Schloss Strünkede spielen, und dem DSC Wanne-Eickel, der in der Monndpalast-Arena zuhause ist, gesprochen und auch ein Umzug in die Rote Erde in Dortmund wäre möglich. Zudem werden wir noch mit dem FC Recklinghausen, der über ein Regionalliga-Stadion verfügt, sprechen. Klar ist aber auch, dass es für uns ein sehr abenteuerliches Regionalliga-Jahr werden würde. Wir würden unsere Heimspiele wohl immer wieder an verschiedenen Orten austragen.
Kommt die Anlage an der Provinzialstraße überhaupt nicht infrage?
Nein! Es war ein Vertreter des Westdeutschen Fußballverbandes vor Ort und hat uns eine gute Anlage mit einem hervorragenden Kunstrasenplatz bescheinigt. Aber es fehlt an der Infrastrukutur. Es gibt keinen Parkplatz für einen großen Gäste-Mannschaftsbus. Es gibt zu wenige Parkmöglichkeiten, ganz zu schweigen von Bereichen, in denen man die Fans trennen könnte. Wir haben eine Anlage bis zur Oberliga, aber nicht darüber hinaus.
Zurück zum Sport: Werden Sie im Winter noch einmal nachlegen?
Vielleicht werden uns zwei, drei Spieler verlassen. Sollte das der Fall sein, werden wir reagieren. Ansonsten sind wir aber mit unserem Kader sehr zufrieden.
Hand aufs Herz: Ist der Durchmarsch in die Regionalliga denn das große Ziel in dieser Saison?
(lacht) Auch, wenn man es mir nicht glaubt: Wir müssen nicht aufsteigen, können es aber. Wenn wir die Chance bekommen, ergreifen wir sie. Wenn nicht, dann versuchen wir es nächstes Jahr. Wir würden auf jeden Fall mal gerne in dieser attraktiven Regionalliga West mitspielen.