Jubel und Aufatmen nach dem herbeigesehnten Schlusspfiff: Der SC Westfalia Herne kann noch gewinnen. Am 15. Spieltag der Oberliga Westfalen schlug das Tabellenschlusslicht den SV Westfalia Rhynern mit 2:0 (0:0). Nicht viele hätten vor der Begegnung damit gerechnet, dass die Elf von Trainer David Zajas einen Gegner aus der Spitzengruppe dermaßen dominieren kann. Der Coach resümierte: „Wir haben gegen einen Gegner, der auf dem vierten Tabellenplatz stand, eine gute Partie abgeliefert und haben unter dem Strich hochverdient gewonnen.“
„Zu Null“ gegen die offensivstärkste Mannschaft der Liga
Dabei hätte der erste Saisonsieg eigentlich deutlich höher ausfallen müssen. Gleich in der ersten Hälfte vergaben die Herner in Person von Kaan Terzi (10.) und Eric Gweth (42.) beste Möglichkeiten auf die Führung. Zajas kommentierte: „In der ersten Halbzeit haben wir defensiv wenig zugelassen. Durch zwei Riesenchancen müssten wir zur Pause schon mit 2:0 führen.“ Der Cheftrainer sprach beim Pausentee an, dass sein Team "den zwei vergebenen Chancen nicht nachtrauern“ und stattdessen so weiterspielen solle, damit weitere Offensivaktionen entstehen.
Kurz nach Wiederbeginn erzielten die Gastgeber dann die überfällige 1:0-Führung durch einen Handelfmeter von Lokman Erdogan (52.). Weitere, hundertprozentige Torchancen in Kontersituationen vergaben die Herner kläglich, ehe Burinyuy Nyuydine mit seinem Treffer zum 2:0-Endstand in der 87. Minute den Sack zumachte.
Mit Rhynern reiste die offensivstärkste Mannschaft (43 Saisontore) der Liga ans Schloss Strünkede. Westfalia Herne wusste die treffsicheren Angreifer zu stoppen und hielt am Ende sogar die weiße Weste. Zajas stolz: „Aus dem Spiel heraus haben wir in der zweiten Hälfte auch kaum Möglichkeiten zugelassen, verteidigten das zu Null weg. Es war eine rundum gelungene Mannschaftsleistung. Endlich mal drei Punkte.“
„Schlechteste Saisonleistung“ des SV Westfalia Rhynern
Michael Kaminski, Trainer des SV Westfalia Rhynern, sprach von der „mit Abstand schlechtesten Saisonleistung“ seiner Mannschaft und wurde in seiner Spielanalyse deutlich: "Wir hatten eine Chance nach zwei Minuten. Danach habe ich für uns, das muss man mal so deutlich sagen, keine Aktion mehr gesehen. Herne hat gute Konter gesetzt, guten Fußball gespielt und hochverdient gewonnen. Wenn man ehrlich ist müssen die schon viel vorher den Sack zu machen. Wir mussten mehr oder weniger in jedem Mannschaftsteil jemanden ersetzen. Dass da eine gewisse Qualität verloren geht, ist klar, aber da will es jetzt gar nicht drauf schieben. Trotzdem haben wir immer noch eine gute erste Elf, die diesmal einfach nicht gut genug war, um Herne zu schlagen.“
In der kommenden Woche hat Westfalia Herne die Chance, das gewonnene Selbstvertrauen mit ins nächste und letzte Duell des Kalenderjahres beim Holzwickeder SC (Sonntag, 14:30 Uhr) zu nehmen. Der SV Westfalia Rhynern hat spielfrei und geht nach diesem Wochenende bereits in die Winterpause.