Wir sprachen mit dem Trainer der Baumberger über den Stand der Vorbereitung.
Salah El Halimi, mit den Sportfreunden Baumberg haben Sie in der letzten Saison nach elf absolvierten Spielen die Verfolgerrolle des Spitzen-Duos eingenommen. Was hätten Sie Ihrer Mannschaft im weiteren Saisonverlauf zugetraut?
Festzuhalten ist, dass wir wirklich einen überragenden Saisonstart hingelegt haben. Wir haben uns in einer Verfassung befunden, die sportlich auf hohem Niveau war. Gegen die beiden Top-Teams haben wir dann unter anderem Federn gelassen. Aber auch gegen Mannschaften, die hinter uns standen. Eine Saison dauert im Normalfall lange an. Deshalb mache ich nicht so gerne eine Aussage darüber, wie es hätte laufen können. Aber der Abbruch war für uns alle natürlich bitter.
Wie würden Sie den jetzigen Zustand der Mannschaft beschreiben, nachdem die Vorbereitung schon vorangeschritten ist?
Wir haben viele gestandene Stammspieler verloren. Das merkt man uns an, es läuft vieles noch nicht rund. Auf der anderen Seite sind es neun Neuzugänge, die integriert werden müssen. Die ohnehin gebeutelte physische Verfassung der Spieler wieder auf ein konkurrenzfähiges Level zu heben, ist nicht einfach. Unser bester offensiver Zuwachs, Baris Sarikaya, hat sich leider schwer verletzt und wird durch einen Knorpelschaden bis zu drei Monate ausfallen. Danach wird er von vorn beginnen müssen, was uns als Mannschaft sehr weh tut.
Bislang überzeugt Ihre Mannschaft vor allen Dingen in der Offensive. Ist Angriffsfußball ein wesentlicher Teil Ihrer Devise?
Wer uns kennt, weiß, dass Offensiv-Fußball in unser Denken implementiert ist. Das ist irgendwo auch der Kerngedanke hinter diesem Sport. Ich glaube, für Angriffsfußball sind wir in der Liga mittlerweile auch bekannt. Das ist gut so. Aber klar, wir freuen uns auch, wenn die 0 steht. Die Balance zwischen allen Mannschaftsteilen ist das, woran wir noch am meisten arbeiten müssen. Besonders unsere jungen Spieler müssen taktisch geschult werden und haben Nachholbedarf in Anlauf- und Pressing-Situationen. Sie müssen gemeinsam mit uns diese Schritte aber auch gehen wollen. Wie würde sich ein neuerlicher Abbruch der Saison auf die Situation der Vereine auswirken?
Es wäre fatal, wenn wir nochmal ausgebremst werden und der Sport im Freien wieder ruhen müsste. Ich spreche da nicht nur für den Klub. Die Normalität, die mit dem Fußball so ein wenig zurückkehrt, sollte man Menschen nicht mehr nehmen. Es ist eine große Freude bei allen zu verspüren, die wieder Spiele schauen dürfen. Natürlich, im Hinblick auf die Corona-Schutzmaßnahmen sollten die die "drei G’S" (geimpft, getestet, genesen) die Grundvoraussetzung sein. Aber der Verband muss alles dafür tun, dass wir nicht in einen erneuten Lockdown geraten.
Was haben Sie sich als Team für die kommende Saison vorgenommen? Die letzte Saison hat ja verraten, dass Sie auf jeden Fall ein Anwärter für die oberen Plätze sein können.
Nach Möglichkeit wollen wir in die Aufstiegsrunde. Das ist ein attraktiver Modus, den wir gerne spielen würden. Allerdings bin ich momentan mit dem Leistungsstand meiner Mannschaft nicht einverstanden. Wir können einfach keine riesigen Schritte erwarten und hatten in der Vorbereitung nicht die ganz großen Gegner. Ein Platz im Mittelfeld wird für uns zunächst ein realistisches Ziel sein. Die Favoriten aus Bocholt, Schonnebeck und den zwei Vereinen aus Velbert werden ganz oben zu finden sein.