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Erkenschwick: Bockhoff ist Sportlicher Leiter
Jürgen Wielert neuer Trainer

Erkenschwick: Bockhoff ist Sportlicher Leiter
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In Erkenschwick überschlagen sich mal wieder die Ereignisse. Jetzt hat sich der Club dazu entschieden, aus finanziellen Gründen die im Dezember geschlossenen Verträge mit dem Sportlichen Leiter Holger Flossbach sowie Torwart-Trainer Manfred Polfuß, die allerdings erst am 1. Juli 2008 in Kraft treten sollen, nicht einzugehen. Da das Duo bislang keinen Cent für seine Arbeit sieht, soll der Zwei-Jahres-Vertrag also erst gar nicht zum Tragen kommen.

Und die Führungsetage hat gleich Nägel mit Köpfen gemacht und schon einen neuen Mann für die Aufgabe des Sportlichen Leiters sowie einen neuen Coach verpflichtet. Ab sofort wird sich Klaus Bockhoff um die sportlichen Geschicke der Spielvereinigung kümmern und hat mit Jürgen Wielert seinen Coach gleich mitgebracht. "So ist es", bestätigt Bockhoff, der allerdings noch die Jahreshauptversammlung am kommenden Donnerstag abwarten muss. Doch seine Wahl ist nur reine Formsache, da das Präsidium ja hinter ihm steht.

Bockhoff ist geschäftsführender Gesellschafter einer Recklinghäuser Rohr- und Anlagenbaufirma, kennt das Geschäft und den Verein. Denn seit vier Jahren kickt sein Sohn Tobias in der Erkenschwicker Jugend. "So kam auch der Kontakt zu Stande", berichtet der ehemalige Oberliga-Akteur des FC 96 Recklinghausen, der auch schon die B-Junioren am Stimberg coachte. "Aufgrund der recht schwierigen Finanzlage wurde man auf mich aufmerksam und ich habe das Amt nun angenommen", berichtet Bockhoff, der die Situation als "sehr ernst" bezeichnet. "Aber es besteht noch eine kleine Chance, Erkenschwick auf Kurs zu bekommen. Aber dafür müssen viele Sachen bearbeitet werden und die will ich anpacken."

Dass sein Vorgänger Flossbach von den Vorkommnissen nicht begeistert ist, kann er verstehen. "Aber die finanziellen Engpässe gelten auch für den Sportlichen Leiter. Ich kann keine Verträge übernehmen, die ich nicht einhalten kann", erklärt Bockhoff, warum Flossbach abgesägt wurde, schiebt aber nach: "Absägen ist das verkehrte Wort. Wir wollen alle Leute an uns binden, die sich für den Verein einsetzen. Also auch Holger. Und da die Position als Team-Manger noch nicht besetzt ist, würde ich ihm diesen Job anbieten. Über die genaue Aufgabenverteilung müssten wir dann noch sprechen." Doch Flossbach weiß nicht, ob er diese Offerte annehmen wird. "Er wird morgen aber auf jeden Fall auf Bank sitzen", erzählt Bockhoff.

Doch es könnte sein letztes Match als Trainer der Spielvereinigung sein, da Wielert bereits in den Startlöchern steht. Außerdem könnte mit einer sofortigen Installation die Eingewöhnungszeit für den zukünftigen Linienchef bereits jetzt in Angriff genommen werden. "Wir wollen schnell Klarheit", macht Bockhoff deutlich. "Es wäre nicht verkehrt, wenn Jürgen schon jetzt mit dem Team arbeiten könnte, aber es ist auch von Holger abhängig, der erst noch mit der Vereinsführung sprechen möchte."

Und Wielert selbst hat sich bereits vor einigen Wochen einen genauen Einblick verschafft. "Ich habe die vergangenen Partien alle gesehen und einen genauen Eindruck", verrät der Ex-Profi des VfL Bochum. Der 47-Jährige Maschinenbauingenieur leitet ein Ingenieurbüro und wird sich auch den heutigen Auftritt bei der Schalker Reserve ansehen. "Wir wollen unseren Kader am liebsten halten, aber ob es finanziell auch machbar ist, wird sich erst noch zeigen", geht Wielert von zähen Verhandlungen aus.

"Sportlich funktioniert ja alles und den Part werde ich auch weiter fortsetzen, denn auf diese Jungs muss man stolz sein. Was diese Truppe in den letzten Monaten trotz ausstehender Gehälter erreicht hat, verdient größten Respekt." Wie auch Flossbach, der sich wohl ausgenutzt vorkommen dürfte...

Nachgefragt

Holger Flossbach, wie gehen Sie damit um, dass Ihnen mitgeteilt wurde, den Vertrag als Sportlicher Leiter, den Sie ab dem 1. Juli 2008 besitzen, wieder aufzulösen? Dem Verein geht es vermutlich nicht so gut, deshalb haben sie mich gebeten, den bereits unterschriebenen Kontrakt nicht anzunehmen. Ich bin ziemlich enttäuscht, denn diese Situation habe ich nicht erwartet.

Sie haben seit Dezember umsonst für die Spielvereinigung gearbeitet, oder? Ja, bislang habe ich noch keinen Cent verdient, sondern auf eigene Kosten meinen Job gemacht. Ich habe aber nicht nur die Mannschaft gecoacht, sondern auch alles andere gemacht. Beispielsweise habe ich die letzte Zahlung an die Spieler besorgt. Dehsalb verstehe ich die Sache auch nicht. Ihr "Nachfolger" Klaus Bockhoff will aber mit Ihnen weiter zusammenarbeiten. Wie sehen Sie das? Ich habe auch noch nicht mit unserem Ehrenpräsidenten Anton Stark, den ich ins Boot geholt habe, gesprochen. Ich möchte erst dieses Gespräch abwarten, bevor ich eine Entscheidung treffe. Fest steht bislang nur, dass ich einen Vertrag bis 2010 habe, an den der Verein und ich gebunden sind. Ist das heute Ihr letztes Spiel? Das weiß ich nicht.

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