Doch der ehemalige Profi weiß auch, dass der kleine Kader keinen Spielraum mehr lässt. "Wir gehen mit gerade einmal 13 gesunden Jungs auf dem Zahnfleisch. Ich kann nur hoffen, dass das während der Restrunde nicht noch zu einem Problem wird." Und da kommt ihm eine Nachricht aus der Krankenabteilung sehr gelegen. Denn Innenverteidiger Stephan Schulz-Winge ist wieder im Training. "Zum Glück, denn besonders hinten drückt der Schuh", pustet Benatelli tief durch.
Mit ein wenig Wehmut wird der Ex-Bochumer am heutigen Sonntag das Diebels-Niederrheinpokal-Duell zwischen Rot-Weiss Essen und dem VfB Homberg verfolgen. Denn gegen die Duisburger musste seine Elf die Segel streichen, sonst hätte die TuRU an der Hafenstraße agiert. "Wir hätten dort auch sein können", zuckt Benatelli mit den Schultern, um dann aber nachzuschieben: "Allerdings blutet mir nicht das Herz. Ich freue mich für Homberg, denn das ist für den VfB eine tolle Sache. Für uns ist die Geschichte abgehakt."
Anstatt gegen die "Roten" anzutreten, werden die Landeshauptstädter heute ihren letzten Test gegen den westfälischen Ligagefährten Westfalia Herne bestreiten. "Das ist unsere Generalprobe", fordert Benatelli pure Konzentration. Denn schließlich will er mit seiner Truppe vor seinem Gegenüber Frank Schulz, mit dem er jahrelang beim VfL zusammenspielte, überzeugen. "Wir werden auf dem Rasen proben. Das ist für beide Teams ein guter Test. Frank und ich kennen uns gut, deshalb kam dieser Vergleich ja auch zu Stande." Beide kicken aktuell noch für die Traditions-Elf des VfL, standen sich aber auch schon gegenüber. Und zwar im DFB-Pokalfinale 1988, als sich Benatelli mit Bochum Eintracht Frankfurt und Schulz mit 0:1 geschlagen geben musste. Benatelli lacht: "So gut sind wir dann auch nicht befreundet, dass ich ihm den Titel gegönnt habe."