Mit 2:0 (1:0) entführte der Oberliga-Aufsteiger alle drei Punkte aus Gelsenkirchen. Nach der Rückkehr nach Münster wurde eine lange Nacht verspochen.
Als wäre der Sieg einen Steinwurf von der VELTINS-Arena entfernt nicht schon Ereignis genug für die Münsteraner. Da ist noch eine andere Kleinigkeit, die dem Erfolg eine pikante Note gibt. Seit knapp zwei Jahren ist der 1. FC Gievenbeck einer der Kooperationspartner der Knappenschmiede. „Für den S04 ist es wichtig, in den Regionen stark zu werden. Es geht vor allem darum, Talente früh erkennen und fördern zu können. Schwerpunkt der Zusammenarbeit wird es sein, gemeinsame Sichtungsveranstaltungen zu organisieren und zu veranstalten“, heißt es auf der Homepage der Königsblauen zum Konzept. „Neben diesen Maßnahmen geht es auch um einen engen Informationsaustausch, die Organisation von Test- und Freundschaftsspielen sowie gegenseitige Angebote von Praktika im Nachwuchsbereich.“ Nun haben die Gievenbecker den Knappen aber bei ihren Bestrebungen zur Rückkehr in die Regionalliga ganz schön in die Suppe gespuckt.
Einer, der von der Kooperation ohnehin nicht mehr profitieren kann, war auf Schalke der entscheidende Mann auf dem Platz. Der erst 19-jährige Luca De Angelis kam vor zwei Jahren von Preußen Münster zum Vorortverein und entwickelt sich prächtig. Vor dem 1:0 für Gievenbeck verschoss er zwar zunächst einen Elfmeter, den Daniel Geisler im Nachschuss verwandelte. Aber das 2:0 kurz vor dem Ende machte er dann selbst. Der Stürmer blieb dabei cool und schloss überlegt ab. „Es ist ein sehr gutes Gefühl, so ein Spiel als Team zu gewinnen“, erklärte De Angelis. “Vor allem, wenn man die erste Halbzeit berücksichtigt, in der wir komplett an die Wand gespielt wurden. Das tat gut, wenn man weiß, dass wir bereits zweimal in dieser Saison in letzter Sekunde den Sieg vergeben haben. Auf Schalke zu gewinnen, das hat man nicht oft.“
Eine besondere Genugtuung sei es für ihn aber nicht. Er sei weder Schalke-Anhänger noch BVB-Fan, sondern sympathisiere mit dem FC Bayern München. Dennoch freute er sich ganz besonders: „Ich habe es in der Jugend mit Preußen Münster nie geschafft, hier zu gewinnen – deshalb ist es für mich ein noch größeres Erlebnis.“
Zum nächsten Elfmeter wird er, wenn er darf, übrigens wieder antreten: „Es ist seit 15 Versuchen der erste, den ich verschossen habe. Da mache ich mir keinen Kopf. Robert Lewandowski verschießt auch drei hintereinander und dann macht er sie wieder.“ Macht offenbar ganz schön forsch, so ein Sieg auf Schalke.
Autor: Stefan Bunse