Es war kein leichtes Spiel für den Trainer, der im vergangenen Jahr erst seinen Kontrakt im Münsterland um ein weiteres Jahr verlängert hatte. Nickligkeiten zwischen beiden Parteien beeinflussten oftmals das Spielgeschehen auf dem Kunstrasen am Sportplatz in Dortmund-Bövinghausen. Kurz vor dem Ende erreichte die explosive Stimmung dann ihren Höhepunkt als Uwe Laurenz Co-Trainer Björn Laurenz sowie Westfalias Maurice Kühn, die im Spielverlauf immer wieder aneinander geraten waren, hinter die Bande verwiesen wurden. "Da müssen wir uns alle auch ein bisschen besser benehmen", betonte Trainer Laurenz.
"Es ist schon oft so, dass Knappi extrem provoziert. Da springt man mal drauf an"
Uwe Laurenz, Trainer des FC Eintracht Rheine
Auch seine Spieler hatten an der giftigen Art des Gegners zu knabbern. So gerieten unter anderem auch Linksverteidiger Colin van der Berg und Westfalia-Trainer Christian Knappmann für einen kurzen Moment aneinander. "Es ist schon oft so, dass Knappi extrem provoziert. Da springt man mal drauf an", kommentierte der Übungsleiter die hitzigen Spielszenen der zweiten Halbzeit.
Nach einem Rückstand kam seine Mannschaft bis auf 2:3 an die Westfalia heran. Trotz des zwischenzeitlichen 2:4 besorgte Timo Scherping mit seinen Treffern zwei und drei sensationell das Remis für die Laurenz-Elf. "Ich bin glücklich, dass wir das ganz spät drehen konnten", erklärte Laurenz und betonte: "Wir wollten hier gewinnen, das haben wir schlussendlich nicht erreicht. Die Moral hat gestimmt, die Physis ist intakt, die Jungs haben dran geglaubt. Da können wir für den Moment mit leben."
Mitentscheidend, dass letztlich nur einer statt der gewünschten drei Punkte für die Eintracht zu Buche standen, war die völlig überraschende Führung für Herne durch Marko Onucka (15.), in dessen Folge die Rheinenser völlig desorientiert verteidigten und nur eine Minute später per Elfmeter sowie weitere fünf Minuten später durch einen Eckball das zweite und dritte Gegentor kassierten. "Ich ärgere mich, dass wir so dämlich diese Tore bekommen. Die Standards sind besprochen und in Persona zugeordnet. Es ist eine Fahrlässigkeit", klagte Laurenz über den Gegentreffer durch Ex-Oberhausener Tobias Hötte zum 0:3. Auch die Strafstöße gegen seine Mannschaft zum jeweils 0:2 und 2:4 verärgerten den Trainer. "Wir produzieren zwei Elfmeter vollkommen ohne Not", erklärte er.
Nach der Schlussoffensive der Gäste und zwei Toren in der Nachspielzeit stand am Ende ein später Punktgewinn für die Rheinenser fest. So richtig freuen wollte sich der Eintracht-Trainer aber nicht. Für ihn war gegen die Knappmann-Elf mehr drin gewesen. "Herne spielt es einfach: lang und über zweite Bälle. Das wussten wir alles. Da müssen wir ein bisschen cooler sein", mahnte Laurenz abschließend.