"Das fühlt sich eher wie eine Niederlage an, um ehrlich zu sein", ärgerte sich Sprockhövels Felix Gremme nach dem 2:2 (0:0)-Unentschieden bei Aufsteiger Herne. Seine Mannschaft ging zweimal in Führung und musste beide Male wieder einen Gegentreffer hinnehmen.
Die Partie begann sehr zerfahren auf beiden Seiten. Fußball gespielt wurde eher weniger. Das Spiel lebte von Fouls und Nickligkeiten. "Wir wollten hier körperlich unbedingt dagegenhalten. In meinen Augen ist Herne die zweikampfstärkste Mannschaft in der Liga", erklärte Gremme. Auch ihm war klar, dass die erste Halbzeit für die Zuschauer nicht unbedingt ein Augenschmauß war: "Es gab kaum Torchancen und im Mittelfeld ging es richtig zur Sache. Wir waren mit dem 0:0 zur Pause nicht zufrieden.""Wir wollten Fußball spielen, aber weil wir zu viele lange Bälle geschlagen haben, ist kein Spielfluss zustande gekommen. In der zweiten Halbzeit wollten wir unbedingt gewinnen", erklärte Hernes Maurice Haar.
Der unbedingte Siegeswille war zu Beginn des zweiten Spielabschnitts weder auf Seiten der Westfalia noch auf Seiten der TSG Sprockhövel zu sehen. Spannend wurde es ab der 74. Spielminute. Adrian Wasilewski legte sich nach einem Foul den Ball zurecht und brachte seine TSG per direktem Freistoß mit 1:0 in Führung.
"Das war natürlich ein geiles Gefühl meine Mannschaft nochmal ins Spiel zu bringen. Am Ende ist es aber trotzdem zu wenig."
Maurice Haar (SC Westfalia Herne)
Nun war endlich Feuer in der Partie. Christian Knappmann peitschte seine Spieler nach vorne. Eine Niederlage zum Auftakt ins neue Jahr wäre undenkbar, weil er aus den ersten drei Partien sieben Punkte forderte. Knappmann bewies ein glückliches Händchen bei der Einwechslung von Sebastian Mützel.
Mützel brachte den Ball, nach einem abgewehrten Angriff, nochmal scharf in die Spitze auf Haar, der die Nerven behielt und zum 1:1-Ausgleich traf (80.). "Das war natürlich ein geiles Gefühl, meine Mannschaft nochmal ins Spiel zu bringen. Am Ende ist es aber trotzdem zu wenig", wusste Haar.
In den letzten Minuten des Spiels ging es nochmal hin und her. Zwei Zeigerumdrehungen vor dem Ende der regulären Spielzeit war es der eingewechselte Xhino Kadiu, der Sprockhövel wieder in Führung brachte - 1:2 (88.). Westfalia gab sich nicht auf, warf alles nach vorne und wurde belohnt. Mützel brachte den Ball kurz vor Abpfiff doch noch zum 2:2-Endstand im Tor unter.Wirklich zufrieden war mit diesem Ergebnis niemand. Aber zumindest das Ziel der sieben Punkte aus den ersten drei Spielen ist für Westfalia Herne und Christian Knappmann noch zu erreichen. Für Herne geht es am Mittwoch (19:30 Uhr) im Nachholspiel gegen Ennepetal weiter. Sprockhövel trifft am Sonntag (15 Uhr) auf den ASC 09 Dortmund.