Alles begann in der Landesligaspielzeit 2013/14. Mit einem Torverhältnis von 21:111 Toren und mickrigen elf Punkten stiegen die Wuppertaler sang- und klanglos als Tabellenletzter in die Bezirksliga ab. Mit dem Ziel Verein und Mannschaft wieder aufzubauen, übernahm Marc Bach das Traineramt beim Absteiger. Überraschend beendete das neu formierte Team die Saison als Vizemeister. Diesen Erfolg sollten die "Füchse", wie sie sich selber nennen, ein Jahr später wiederholen. Nur diesmal berechtigte der zweite Platz zu einer Relegation um den Aufstieg. Im ersten Spiel gegen den VfB Uerdingen gelang ein ungefährdeter 6:1-Kantersieg, im zweiten und entscheidenden Spiel gegen VfB Frohnhausen half dann aber auch ein bisschen der liebe Fußball-Gott.
Als die 120. Spielminute anbrach, hatten sich Spieler, Trainer und Zuschauer schon auf ein Elfmeterschießen eingestellt. Doch einen letzten Freistoß drosch Tim Schättler ins rechte Eck und ließ die Feierlichkeiten beginnen. Die Rückkehr nach zweijähriger Abstinenz in die Landesliga war perfekt.
Wirklich geahnt, dass es nur ein Jahr später "am Fuchsbau" zu einer erneuten Aufstiegsparty kommen sollte, hat da noch keiner. "Wir hatten einen ganz ordentlichen Bezirksligakader", erklärte Bach ",den haben wir mit einigen A-Kreisliga-Spielern und Landesliga-Absteigern gefüllt." Wirklich große Namen präsentierte der FSV nicht. Dementsprechend gaben Trainer und Vorstand lediglich den Klassenerhalt als Ziel aus. Dass mehr möglich war, bemerkten die Verantwortlichen dann aber schnell.
Die ersten vier Partien konnte Vohwinkel allesamt für sich entscheiden. Am ersten Spieltag drehte Bachs Elf einen Rückstand auswärts gegen den frischen Oberliga-Absteiger 1. FC Mönchengladbach. Einen Spieltag später schoss der FSV den VfL Jüchen-Garzweiler mit 6:2 nach Hause und als dann auch noch der FC Viersen mit 2:0 vom Platz geschickt wurde, entfachte nebst der Aufstiegseuphorie ein neuer Geist. Ein Teamgeist wie ihn der 39-jährige Trainer selten erlebt hat: "Die haben sich immer unterstützt. Von der Nummer eins bis zum letzten Spieler." Auch in schwierigen Zeiten brach dieser Spirit nicht - viel mehr wurde er durch die gegenseitige Unterstützung noch stärker.
Als Vohwinkel sieben Spieltage vor Ende der Saison mit 2:4 beim Top-Team SC Velbert verlor und die Spitzenposition abgeben musste, brach das Team nicht ein; genauso wenig nach der 1:2-Pleite gegen den Tabellendritten FC Monheim am drittletzten Spieltag. Die Füchse standen wieder auf und nur einen Spieltag nach der bitteren Pleite gegen Monheim schlugen sie den DSC Düsseldorf im alles entscheidenden Spiel mit 1:0.
Ein weiterer Grund für den Erfolg des FSV ist sicherlich auch die akribische Arbeit des Trainerteams um Bach. "Wir haben den Jungs immer einen Plan an die Hand gegeben, mit dem sie gegen den kommenden Gegner bestehen konnten. Das war aber auch nur möglich, da wir immer bestens über jeden Gegner Bescheid wussten", lobte der Trainer seine Scoutingabteilung. "Unsere Arbeit würde aber alles nicht nützen, wenn nicht meine Spieler die Pläne immer zu 100 Prozent umgesetzt hätten", nahm er auch seine Mannschaft in das Kompliment mit ein.
Mit Torwart Asterios Karagiannis vom TSV Meerbusch, Timm Esser aus der U23 von Fortuna Düsseldorf und Toni Zupo aus der U19 vom Wuppertaler SV konnten erste Neuzugänge für die Oberliga schon bekannt gegeben werden. Außerdem wurde Atsushi Kanahashi aus der dritten japanischen Liga verpflichtet. "Da machen wir es dem DSC mit seinen Japanern gleich", lachte Bach. Am Mittwochabend wird eine weitere hochwertige Verpflichtung präsentiert. Den Namen wollte der Trainer aber noch nicht preisgeben: "Ich kann nur sagen, dass er aus der Regionalligamannschaft des Wuppertaler SV kommt."