Der TSV Marl-Hüls, derzeit Dritter, wird beim Westdeutschen Fußballverband (WDFV) keinen Antrag auf Zulassung zur Regionalliga stellen. Erndtebrück, Hammer SpVg und SV Lippstadt machen das Rennen damit wohl unter sich aus.
Der geschäftsführende Vorstand der Fußballabteilung des TSV habe beschlossen, nicht am Zulassungsverfahren zur Regionalliga teilzunehmen, sagte der Abteilungsvorsitzende Lothar Gedenk: „Die Entscheidung ist einstimmig gefallen.“ Hintergrund ist die Tatsache, dass die Sportanlagen am Loekamp, die Spielstätte des TSV, derzeit nicht den Ansprüchen an ein Regionalliga-Stadion genügen. Besonders attraktive Partien wie die gegen Rot-Weiss Essen, Alemannia Aachen oder den Wuppertaler SV müsste der TSV in einem Ausweichstadion austragen. Ein Umzug käme aufgrund der Kosten für den Verein aber nicht infrage.
„Aus meiner Sicht ist das kaufmännisch nicht vertretbar“, sagt Abteilungsboss und Mäzen Lothar Gedenk. Der TSV bräuchte die Einnahmen aus diesen Heimspielen komplett, um die Regionalliga bezahlen zu können. Der aktuelle Beschluss, so Gedenk, bedeute aber nicht, den Aufstieg grundsätzlich auszuschließen.
Für TSV-Trainer Michael Schrank ist die Entscheidung des Vereins nachvollziehbar: „Auch wenn ich als Trainer selbstverständlich gern in der Regionalliga arbeiten würde. Das ist doch keine Frage.“ Für den Fußballlehrer gibt es neben wirtschaftlichen aber auch sportliche Gründe, den Aufstieg nicht anzustreben. Zumindest für den Moment. Schrank will mit seinem jungen Kader (Durchschnittsalter bei Saisonstart: 20,8 Jahre) weiterarbeiten – was im Falle eines Aufstiegs schwer vorstellbar wäre.
Der TSV müsste im Sommer wohl zwei, drei gestandene Fußballer verpflichten, um in der vierten Liga nicht unter die Räder zu kommen. „Wir haben eine der jüngsten Mannschaften der Oberliga. Was die in dieser Saison leistet, ist ein Hammer“, sagt der Trainer. „Die Jungs hätten es nicht verdient, dass man ihnen dann Einkäufe vor die Nase setzt.“