Es war der krönende Abschluss einer an Highlights nicht gerade armen Hinrunde für die Spvg Schonnebeck: Nachdem unter der Woche das Niederrheinpokal-Viertelfinale gegen Rot-Weiss Essen erst in der Verlängerung verloren ging, stand für das Team von Trainer Dirk Tönnies wieder der Ligaalltag an. Und dass die Mannschaft diesen mit Bravour gemeistert hat, freute den Coach nach dem Spiel besonders: "Es macht ganz einfach Spaß dieser Truppe zuzuschauen, wenn man bedenkt, die Jungs haben am Mittwoch 120 Minuten Gas gegeben. Sie haben es wieder geschafft, sich auf dieses Spiel zu konzentrieren und phänomenal aufzutreten.“
In den ersten 15 Minuten war von dieser Überlegenheit vor 275 Zuschauern allerdings noch nicht viel zu spüren. Es waren zunächst die Gäste, die die besseren Chancen hatten. Besonders die Kopfballchance von Andrej Hildenberg hätte den Tabellenzwölften durchaus in Führung bringen können, wie auch Tönnies zugeben musste: "Wenn wir in den ersten zehn bis 15 Minuten das Gegentor kriegen, wird es sicherlich hinten raus nicht so einfach, wie wir unser Spiel dann später gestalten konnten.“ Doch es war die Spvg, die durch einen schönen Schuss von Kapitän Matthias Bloch in Führung ging. Das 1:0 gab den Schonnebeckern zunehmend Selbstvertrauen und es ergaben sich weitere hochkarätige Gelegenheiten. Doch sowohl die Schüsse von Kevin Barra als auch von Bartsch trafen nur das Aluminium, sodass es zur Pause beim 1:0 blieb.
In der zweiten Halbzeit war das Glück für Kapellen-Erft dann allerdings aufgebraucht: in der 52. Minute war es Schonnebecks Torjäger Marc Enger, der mit seinem achten Saisontreffer das 2:0 erzielte. Schonnebeck war jetzt kaum noch zu stoppen und erarbeitete sich eine Torchance nach der anderen. Doch es dauerte bis zur 70. Minute, ehe die endgültige Entscheidung durch ein Kopfballtor von Kai von der Gathen fiel. Der eingewechselte Soufian Rami machte nach schöner Kombination mit Barra dann kurz vor Schluss noch das 4:0 zum verdienten Heimsieg.
"Mir gehen langsam die Superlativen für meine Truppe aus."
Dirk Tönnies
Nach dem Spiel zeigte sich Gäste-Trainer Antonio Molina ziemlich angefressen aufgrund der Leistung seiner Mannschaft: "Wenn man gegen so einen starken Gegner spielt, muss man seine Chancen einfach nutzen. Das haben wir in der Anfangsphase leider nicht gemacht. In der zweiten Halbzeit war es dann ein Klassenunterschied, besonders in den 1:1-Situationen. Und so hat sich Schonnebeck den Sieg hochverdient erspielt.“ Für den sichtlich zufriedenen Tönnies war der Sieg seiner Mannschaft und die Eroberung der Tabellenführung buchstäblich ein Erfolg zum einrahmen: "Mir gehen langsam die Superlative für meine Truppe aus, weil sie einfach immer wieder alles toppt, was wir uns vornehmen. Der Verein kann riesig stolz sein auf diese Mannschaft. Wir sollten heute Abend einfach mal den Videotext mit der Tabelle stehen lassen und nicht unbedingt den Tatort gucken. Und dann sind wir auch alle glücklich.“