Ganz klar: Dass die Mannschaft von Björn Mehnert mittlerweile auf den vorletzten Tabellenplatz abgerutscht ist, hat unweigerlich mit den Abgängen von Felix Bechtold, Michael Wiese und Philipp Hanke zu tun. Doch der Linienchef will die Misere nicht ausschließlich auf das Trio projizieren. "Im Grunde fehlte uns zu Saisonbeginn die halbe Mannschaft der Vorsaison", sagt Mehnert. Mathieu Bengsch, Markus Maier und Jan Apolinarski waren nur zum Teil oder gar nicht einsetzbar.
Dennoch scheut sich der Coach nicht, den "Rest" der Truppe nach dem Stolperstart ins Gebet zu nehmen. "Ich will jetzt Typen sehen", fordert Mehnert. Dabei gehe es ihm gar nicht um Worte. Bei der 2:4-Niederlage gegen Lippstadt habe er gesehen, wie sich Führungsspieler in ganz bestimmten Situationen verhalten: "Ardian Jevric zum Beispiel hat in der Phase, in der es für den SVL nicht so gut lief, einfach mal einen Freistoß erkämpft und auch noch selbst ausgeführt."
Dass die Mannschaft mitziehe, wenn nur jemand voran geht, daran zweifelt er nicht. "Das Gefüge ist weiterhin intakt", weiß Mehnert, gibt aber unumwunden zu, "dass die Stimmung derzeit nicht auf dem Höhepunkt ist."
Der 39-Jährige aber sieht die ungewohnte Situation im Großen und ganzen positiv. Dass seine Mannschaft am Ende des Tages das Ruder noch herumreißen wird, ist für ihn selbstverständlich. Das erfordere nun ein Umdenken. "Für meine Laufbahn kann mir diese Situation doch auch was geben. Und auch die Jungs nehmen daraus etwas mit."