Besonders die Art und Weise des Abgangs schockiert Fußball-Obmann Redouan Yotla, der mit Klafflsberger bei Fortuna Düsseldorf in der C-Jugend zusammen gespielt hat. Schließlich habe er vom Abgang seiner Nummer eins aus dem RevierSport erfahren: "Der Stand für uns ist, dass er unentschuldigt fehlt, über die Presse seinen Abgang verkündet und gegen den Trainer nachgetreten hat."
Ich weiß nicht, wo er seinen Vertrag aufgelöst hat, vielleicht in einem Glas Wasser
Redouan Yotla
Den Vertrag aufgelöst, wie es der ehemalige WSV-Keeper verkündet hat, habe er schließlich nicht. "Ich weiß nicht, wo er seinen Vertrag aufgelöst hat, vielleicht in einem Glas Wasser", übt sich Yotla in Galgenhumor. Jedoch will er besonders die Kritik an Coach Salah El Halimi Yotla nicht so stehenlassen: "Das ist eine absolute Frechheit. Aber wenn ein Spieler seine Mannschaft ein Tag vor so einem wichtigen Spiel, wie unseres in Sonsbeck, in dieser entscheidenden Phase im Stich lässt, sagt das über denjenigen eigentlich alles." Zumal sich Klafflsberger in seiner kurzen Zeit in Baumberg einige Disziplinlosigkeiten geleistet haben soll.
Die überraschende Flucht ist da jetzt eigentlich nur das i-Tüpfelchen. So war "Klaffi" noch am Freitagabend beim Training, habe mit El Halimi beim Elfmeterschießen geflachst und sich mit den Worten "Bis Sonntag" verabschiedet. Yotla: "In der Mannschaft herrscht das blanke Unverständnis. Aber wirklich nach trauert ihm niemand. Der Tenor geht mehr in die Richtung: 'Was ist das denn für ein Typ?'"
Nur er selbst sei schwer enttäuscht worden, schließlich hatte der ehemalige Mittelfeldspieler den Namen Klafflsberger bei den Baumbergern immer wieder ins Gespräch gebracht und auch während seiner Zeit dort immer wieder die Hand über ihn gehalten. "Ich hatte ihn eigentlich immer als charakterlich starken Typen eingeordnet, mit seinem muskulösen Erscheinungsbild, seinen Tattoos und seiner Art auf dem Fußballplatz. Ich komme darauf einfach nicht klar."
Gemeldet habe sich Klafflsberger bei seinem ehemaligen Kameraden jedenfalls nicht. Und das obwohl Yotla ihn einige Male angeschrieben und angerufen habe. Das dürfte spätestens passieren, wenn der Schlussmann seinen bis Juni 2016 laufenden Vertrag juristisch auflösen will und nicht nur in einem Glas Wasser.