195 Tage, in denen die Mannschaft von Trainer Andre Pawlak in 18 Spielen ungeschlagen blieb. Der letzte Punktverlust liegt auch schon wieder sechs Wochen zurück. Zudem hat Velbert die mit Abstand beste Offensive und eine der sichersten Abwehrreihen der Liga. Die logische Folge: Die SSVg hat satte sieben Zähler Vorsprung auf den Zweiten aus Wuppertal. Die Frage, die sich die Konkurrenten und allen voran der WSV stellt: Wer soll diesen Aufstiegsexpress stoppen?
„Im Moment sieht es ganz gut aus, aber wir haben noch nichts erreicht“, tritt Oliver Kuhn kräftig auf die Euphoriebremse. Der erste Vorsitzende will – wie sein Coach – nichts vom Aufstieg wissen, schließlich seien noch 27 Punkte zu vergeben: „Wenn der WSV, der ebenfalls eine starke Runde spielt, sein Nachholspiel gewinnt, haben wir auch nur noch vier Punkte Vorsprung.“
Die Einen nennen es Zweckpessimismus, die Anderen unsinnige Tiefstapelei. Fest steht aber, dass die Velberter mit ihrer ruhigen Art bislang gut fahren sind, schließlich dominieren sie die Klasse nach Belieben. Zudem scheint sowohl die Mannschaft als auch das Trainerteam zu gefestigt zu sein, als dass sie vorschnell in höhere Sphären abheben.
„Dieses Mal wären wir ein echter Aufsteiger!“
Oliver Kuhn
Angesprochen darauf, was Velbert im Aufstiegsfall aus seinen Fehlern der Vergangenheit gelernt hat, lässt sich Kuhn dann aber doch etwas entlocken. „Dieses Mal wären wir ein echter Aufsteiger, weil wir damals nur durch die Hintertür der Relegation gegen Lippstadt reingerutscht sind.“
Demnach müssen kein neues Team aufgebaut werden, sondern der bestehende Kader nur punktuell verstärkt und verjüngt werden. Da in Velbert mit vier bis fünf Abgängen gerechnet wird, werden wohl auch gleich viele Neue eingebunden. Priorität hat die Suche nach einem Knipser. Denn ein echter Goalgetter ist das Einzige, was Velbert fehlt.
Deshalb sind Kuhn wie auch Pawlak dabei, Gespräche zu führen. Nach RS-Informationen, die Kuhn allerdings nicht kommentieren wollte, scheinen Duisburgs Gökan Lekesiz sowie Wuppertals Marvin Ellmann heiße Kandidaten für die Abteilung Attacke zu sein. Lekesiz‘ Vertrag beim MSV läuft im Sommer aus und der 14-fache Torschütze, der bei den Duisburger Profis keine Chance erhalten wird, ist damit ablösefrei zu haben.
Auch ein Wechsel Ellmanns könnte funktionieren. Der Torjäger, der bereits 17 Einschläge verbuchen konnte, besitzt in seinem bis 2016 datierten Kontrakt eine Ausstiegsklausel für einen höherklassiger spielenden Verein. Im Falle des Velberter Aufstiegs könnte er also gehen. Bleibt nur abzuwarten, ob beide, oder am Ende doch nur einer kommt.
Wenn der Erfolgsmotor allerdings so weiterschnurrt, wird die Frage schon bald beantwortet.