Motiviert ist der Routinier, keine Frage. „Wir haben etwas wiedergutzumachen“, erinnert sich der 28-Jährigen an die „ärgerliche“ 0:1-Niederlage im Hinspiel gegen Rot-Weiss, bei denen bekanntlich Vater Joachim als Manager fungiert. Diese Konstellation des „Familienduells“ hat es zuvor so erstmals in der letzten Saison gegeben. Das bestimmende Thema im Hause Krug ist das Aufeinandertreffen in der Oberliga aber nicht. „Irgendwie ist es dann doch ein Spiel wie jedes andere. Wir sehen uns vor und nach dem Spiel, während der 90 Minuten aber nicht. Es sei denn, er läuft plötzlich doch noch auf“, flachst Krug junior. „Fit genug wäre mein Vater, auch wenn es für die Oberliga dann wohl doch ein bisschen eng wird.“
Eng wird es für die Hammer SpVg in dieser Spielzeit wohl nicht mehr, rundum zufrieden ist bei den Rothosen aber auch keiner. „Wir sind zu unkonstant“, moniert Krug. „Immer wenn es mal einigermaßen läuft und wir mal ein paar vernünftige Spiele am Stück gemacht haben, dann brechen wir wieder ein.“
"Wir betreiben noch Ursachenforschung"
Warum die Mannschaft so unbeständig agiert, weiß auch ihr Kapitän nicht so recht. „Wir betreiben noch Ursachenforschung“, verrät Krug, der auch schon für Schalkes Reserve und Preußen Münster auflief. Einen möglicher Grund könnte sein, dass sich die „Rothosen“ zu sehr davon anstecken lassen, was in der Nachbarschaft so passiert. „Wir gucken immer nur auf die anderen“, mäkelt der Jura-Student, „ständig ist Thema, ob wir vor Rhynern, Roland oder Ahlen stehen. Das tut uns nicht gut, wir sollten viel mehr auf uns schauen und uns mit uns selbst befassen.“
Zumal die Spielvereinigung eben nicht vor den Lokalrivalen, sondern eben dahinter steht. Ist Ahlen in der Tabelle dort, wo die HSV gern wäre? „Ja, ich glaube, dass man das so stehen lassen kann. Wir haben eigentlich die Qualität, dass wir um die Plätze drei bis fünf mitspielen können. Aber der Trainer sagt immer: ‚Die Tabelle lügt nicht.‘ Damit hat er auch recht.“