Dabei gelang den Gästen der Ausgleich erst in allerletzte Sekunde. Als die Mannschaft von Trainer Imre Renji bereits die Brechstange ausgepackt hatte und lange Bälle in den gegnerischen Sechzehner drosch, konnte sich der quirlige Abdulah El Youbari freispielen und das Leder im gegnerischen Kasten unterbringen (90.+2). „Durch den Last-Minute-Treffer wirkt das Ergebnis vielleicht glücklich“, meinte Renji, „aber wenn man den ganzen Spielverlauf betrachtet, ist der Punkt sicher verdient.“
Seine Mannschaft, die von neun Ausfällen geschwächt war, übernahm von Anfang an die Kontrolle über das Spiel und dominerte die Sprockhöveler in den ersten 20 Minuten. Mit dem ersten Angriff konnten die Gastgeber dann allerdings entgegen dem Spielverlauf durch Peter Rios-Pfannenschmidt in Führung gehen (23.).
Bezeichnenderweise landete sein relativ harmloser Schuss nur im Tor, weil er durch ein Ennepetaler Abwehrbein abgefälscht wurde und Keeper Weusthoff bereits in die andere Ecke unterwegs war. In der Folge entwickelte sich ein rassiges Derby mit vielen packenden Zweikämpfen und Torgelegenheiten auf beiden Seiten. „Ich denke, dass das Unentschieden gerecht ist“, urteilte TSG-Coach Lothar Huber. „Natürlich hätten wir unsere Konter besser ausspielen und das zweite Tor machen müssen, so brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn wir in der Nachspielzeit noch den Ausgleich kassieren.“
Insgesamt zeigte sich Huber aber zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft und war froh, dass die Negativserie von vier Niederlagen am Stück vorerst gestoppt ist. „Nach den vielen Rückschlägen fehlte meiner Mannschaft natürlich das Selbstvertrauen. Deswegen sind wir zu Anfang auch überhaupt nicht ins Spiel gekommen.“