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Herne: Antwi-Adjej
"Der wird gefoult und lacht noch"

Westfalia Herne: Antwi-Adjej als Hoffnungsträger

Wenn man Pietro Perrone, Assistent von Hansi Bruch beim SC Westfalia Herne, auf Christopher Antwi-Adjej anspricht, dann sprudelt es regelrecht aus ihm heraus.

„Ich muss eine Geschichte erzählen“, hebt Perrone an und berichtet dann, wie er Christopher und seinen Zwillingsbruder Christian einst beim Hasper SV entdeckte und wie das Brüderpaar dann dem Ruf des MSV Duisburg folgte. „Ich habe ihnen gesagt, dass das der richtige Weg ist und sie es versuchen sollen. Wenn es aber schiefgeht, dann sollen sie sich melden.“

Christopher meldete sich nach einem Jahr, denn den Sprung von der C- in die B-Jugend traute man dem 14-Jährigen damals an der Wedau nicht zu. Zu klein, zu dünn, zu wenig durchsetzungsstark – so lautete das Urteil der MSV-Verantwortlichen. Während sein Bruder bleiben durfte, entschied sich Christopher nach etwas Bedenkzeit, zu seinem Mentor Perrone zurückzukehren.

Der hatte mittlerweile beim TSC Eintracht Dortmund angeheuert und freute sich über die Rückkehr seines Schützlings. „Dass er körperliche Defizite hatte, hat mich nie gestört. Für mich ist entscheidend, dass einer Fußballspielen kann. Und das kann ‚Jimmy‘.“

Zur Person: Christopher Antwi-Adjej geboren: 7. Februar 1994 Bisherige Vereine: bis 2007: Hasper SV 2007/08: MSV Duisburg 2008 – 2010: TSC Eintr. Dortmund seit 2010: Westfalia Herne

„So ein süßer Junge braucht einen Spitznamen“

Moment mal: Jimmy? „Ja, den Spitznamen hat er von mir und meinem Co-Trainer Roland Wedemann bekommen. Wir haben beim Training zusammengestanden und haben gesagt: ‚Mensch, das ist so ein süßer Junge, der braucht einfach einen Spitznamen!‘ Irgendwie fanden wir Jimmy passend und dabei ist es geblieben.“

Die zwei Jahre in der U17 des TSC Eintracht schweißten das Trio Perrone/Wedemann/Antwi-Adjej noch enger zusammen. Als beim SC Westfalia eine Tür aufging, wechselten die drei im Jahr 2010 gemeinsam zum Schloss Strünkede – mittlerweile als U19-Trainer beziehungsweise Spieler.


Die ehemalige A-Jugend redet beim SCW mittlerweile ein gehöriges Wörtchen bei den Senioren mit. „Es gibt ja auch noch Semih Güler, Kai Forin und Robert Hansmann“, zählt Perrone weitere Nachwuchskicker auf, die den Sprung in die Erste Mannschaft geschafft haben. Und natürlich auch Antwi-Adjej, der vor allem mit seinem Doppelpack gegen Westfalia Rhynern am letzten Sonntag in den Fokus rückte. „Das war schon etwas ganz Besonderes für mich“, blickt der Torschütze zurück. „Ich habe im letzten Jahr in der A-Jugend gerade mal drei Tore geschossen und jetzt schon zwei“, freut sich der 19-Jährige – und zwar sowohl über den ersten Saisonsieg als auch über seinen persönlichen Anteil daran.

Christopher Antwi-Adjej (RS-Foto: Tillmann)

Wie schon bemerkt, ist er nun nicht unbedingt ein Goalgetter. „Jimmy ist sehr vielseitig, kann auf dem rechten oder linken Flügel, in der Zentrale oder als Sturmspitze spielen“, findet Perrone. Dabei kommt ihm sein früherer Makel jetzt entgegen. „Er ist einfach unheimlich leichtfüßig. Der hinterlässt gar keinen Abdruck auf dem Platz, er schwebt über den Rasen“, schwärmt Perrone.

„Ich bin ein spielfreudiger Typ und auch ein trickreicher Spieler“, sagt Antwi-Adjej über sich selbst. Sein Vorbild in jüngeren Jahren hieß Cristiano Ronaldo, nun hat er ein neues Idol: „Franck Ribery imponiert mir am meisten“, berichtet das Talent – und so schlecht ist die Wahl ja nicht, schließlich ist der Bayern-Kicker gerade erst zu Europas Fußballer des Jahres gekürt worden.

Jimmy und Co. Seinen Spitznamen "Jimmy" findet Antwi-Adjej "voll in Ordnung." Zumal er zu berichten weiß: "Mein richtiger Name wird noch ziemlich oft falsch geschrieben." Mit Betonung auch "noch", möchte man fast ergänzen...

Bis dahin ist der Weg für Antwi-Adjej natürlich noch weit. „Ich bin ehrgeizig, aber für mich geht es erstmal darum, jetzt in der Oberliga möglichst viele Spiele zu machen“, sagt der Hagener bescheiden. „Wenn ich mich auf diesem Niveau zwei, drei Jahre behaupte, dann kann man weitersehen.“

Denn der Respekt vor der fünften Liga war bei dem Techniker groß. Perrone jedoch redete ihn stark: „Ich habe ihm immer gesagt, dass er es schaffen kann und an sich glauben soll.“ Seit zwei Jahren ist der angehende Industriekaufmann übrigens auch regelmäßig im Fitnessstudio anzutreffen. „Dadurch habe ich ordentlich zugelegt, ich bin körperlich robuster geworden“, berichtet der Offensivmann. „Er ist jetzt richtig athletisch, Gott sei Dank ist seine Schnelligkeit dabei nicht auf der Strecke geblieben“, freut sich „Ziehvater“ Perrone.

Der hat sich noch einen Kniff ausgedacht, um Antwi-Adjej auf etwas anderes vorzubereiten: verbale Anfeindungen. „Machen wir uns nichts vor. ‚Jimmy‘ ist dunkelhäutig und das kann auch eine Rolle spielen. Ich ziehe ihn im Training ab und an auf. So impfe ich ihn, damit er im Spiel vorbereitet ist. Dann geht das rechts rein und links wieder raus“, ist sich Perrone sicher.

„Der wird gefoult und lacht noch“

Seine positive Art dürfte „Jimmy“ dabei entgegenkommen. „Er ist sehr fleißig, nimmt im Training alles auf und versucht es umzusetzen. Ein tofter Typ, richtig pfiffig“, lobt ihn sein ehemaliger Jugendcoach. Uli Reimann, Hernes Sportlicher Leiter, stößt ins gleiche Horn: „Der wird gefoult und lacht noch.“

Weil Antwi-Adjej auch noch Leistung bringt, gab es jüngst eine kleine Belohnung. „Wir haben seine Bezüge etwas angehoben“, verrät Reimann, der dem Youngster auch durchaus zutraut, es noch weiter nach oben zu schaffen. „Er kann noch seinen Weg machen.“

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