„15 Minuten lang“, so erklärte der Sportliche Leiter des TuS Ennepetal nach dem Auswärtssieg beim FC Gütersloh, habe der Gegner das Heft in der Hand gehabt. Es sei im Prinzip die einzige Viertelstunde in der 450-minütigen Oberliga-Geschichte der Klutertstädter gewesen, in der es nicht der TuS war, der das Geschehen auf dem Platz bestimmte. „Eigentlich wollten wir als Aufsteiger erstmal nur ein bischen mitspielen“, so Riedel – nun sei man schon etwas überrascht, dass die eigene Mannschaft in der Oberliga Westfalen so gut mithalten kann.
Arbeit und Spaß – Fußball ist „eigentlich ganz einfach“
Der Vater des Erfolgs steht für Riedel fest: „Uwe Fecht leistet Großartiges, er setzt Akzente“, lobt der Manager den neuen Trainer. Der tritt indes etwas auf die Euphoriebremse. „Ich bin schon so lange dabei“, hebt der 53-Jährige an, „das kann auch ganz schnell wieder andersherum gehen.“ Er verweist auf ein Detail, das ein Blick auf die Tabelle nicht verrät: „In mehreren Spielen hat unser Torwart Marco Schulz beim Stand von 0:0 einen Rückstand verhindert. Kriegen wir da ein frühes Gegentor, laufen die Spiele vielleicht ganz anders.“
Bisher läuft es aber gut – und noch ungeschlagen könnten die Blau-Weißen eigentlich mit breiter Brust auftreten. Selbstbewusst ist Fecht durchaus, überheblich aber nicht. „Wir halten an unseren Zielen fest“, bemerkt der ehemalige MSV-Junioren-Trainer und erinnert an das Wort vom Klassenerhalt, das vor der Saison ausgegeben wurde und am Bremenstadion immer noch gilt. Was der Konkurrenz jedoch zu denken geben könnte, ist die Tatsache, dass die Mannschaft schon weiter ist, als es Fecht erwartet hatte. „Eigentlich wollten wir bis zur Winterpause unser Augenmerk darauf legen, in der Defensive sicher zu stehen und uns dann ab der Rückrunde dem Spiel nach vorne zuwenden.“
Die Spieler, die Fecht schon in der Vorbereitung ausdrücklich für ihren Eifer lobte, haben ihr Soll sogesehen dann wohl schon fast übererfüllt. Denn das Offensivspiel ist auch schon ganz ansehnlich, wie der 6:1-Sieg über Neuenkirchen eindrucksvoll bewies. „Da ging es nicht darum, den Gegner auseinander zu nehmen, sondern zu zeigen, dass die Trainingsinhalte auch angekommen sind.“ „Harte Arbeit“, sei die Grundlage dafür, lautet Fechts wenig überraschende Überzeugung, nicht nur auf dem Platz – und eigentlich ist der Fußball für ihn „ganz einfach“: „Wenn du den Ball nicht hast, dann musst du arbeiten, um ihn zu bekommen. Wenn du ihn dann hast, da kannst du auch Spaß damit haben.“ Wie in den 75 Minuten in Gütersloh.