Dass die Hammer SpVg bei den Wittgensteinern knapp unterlag, war dabei keine große Überraschung. Zum einen gelten die noch ungeschlagenen Gastgeber vom Sonntag als heimstark, zum anderen können die "Rothosen" beim besten Willen nicht aus dem Vollen schöpfen. Die personelle Lage hat sich unterdessen bereits leicht entspannt. Rouven Meschede und Ferhat Cerci kehrten ins Training zurück, zumindest Erster könnte am Sonntag wieder im Kader der HSV stehen. Bleibt zu hoffen, dass der Oberligist nicht "spätestens am Donnerstag wieder den Knüppel zwischen die Beine bekommt", wie Spielertrainer Müller die ständigen Hiobsbotschaften aus der medizinischen Abteilung kommentiert.
So oder so empfangen die Rot-Weißen am 7. Spieltag den 1. FC Gievenbeck (Sonntag, 15 Uhr, Evora-Arena) - und sind trotz der letzten Ergebnisse und der Personalnot in der Favoritenrolle. Auch wenn Müller diesen Begriff zur Zeit nicht hören mag. "Im Verein sieht das von den Verantwortlichen keiner so", erklärte der Ex-Profi mit Blick auf die vor der Saison formulierten Ambitionen. Und "das Gefasel" von einer Krise gehe ihm deshalb auch auf die Nerven.
"Wir sind relativ ruhig"
Wer in dem Aufsteiger einen Kandidaten für den Sprung in die Regionalliga sehe, dem hält er folgendes entgegen: "Momentan ist es bestimmt keine komfortable Situation", erklärt Müller, "aber wir haben uns intern nie als Kandidat für den Aufstieg gesehen." Und deshalb "sind wir relativ ruhig", wie der 36-Jährige festhält. Fehlende Erfolgserlebnisse beschäftigen ihn schon, neun Punkte Rückstand auf den Spitzenreiter Erkenschwick allerdings nicht: "Natürlich läuft es zur Zeit nicht. Aber es ist nicht so, dass uns gerade der Aufstiegsplatz flöten geht."
Und deshalb erteilte Jens Heusener, Sportlicher Leiter im Hammer Osten, einer Trainerdebatte eine deutliche Absage. Die Diskussionen von Fans, die mit Theo Schneider sogar schon einen möglichen Nachfolger ins Spiel brachten, beenden aber wohl nur Siege. Egal gegen wen, egal mit welchem Personal.