Als Alexander Thamm für die Fragen der Presse bereitstand, waren seine Mannschaftskollegen bereits vollständig in der Kabine verschwunden. Nachdem die gesamte Fankurve ihm ein Geburtstagsständchen gesungen hatte, dirigierte der soeben 28 Jahre jung gewordene Innenverteidiger die Humba auf dem Zaun, schüttelte gefühlt jedem Einzelnen der 6045 Zuschauer die Hand, schrieb Autogramme und führte sogar Telefonate auf ihm durch den Zaun entgegengereichten Handys. Der Innenverteidiger genoss das Bad in der Menge. Wie der Abend weiterging, wusste Thamm zu diesem Zeitpunkt noch nicht. "Vom Grundsatz her bin ich kein Typ der gerne feiert. Das haben wir ja bei der Aufstiegsfeier gesehen. Ich weiß nicht, ob ihr dabei wart? Ich lag jedenfalls im Bett", ulkte Thamm. Tatsächlich sei jedoch noch nichts geplant: "Da bin ich relativ spontan."
Gewissheit hätte der vor der Saison von den Sportfreunden Lotte an die Hafenstraße gewechselte Defensivmann indes wohl gerne über seine fußballerische Zukunft. Bislang habe Rot-Weiss Essen noch nicht mit ihm gesprochen. "Und wo kein Gespräch stattfindet, kann ich nichts unterschreiben", sagt Thamm, zeigt aber auch Verständnis: "Dass der Verein zunächst einmal Dinge wie das Insolvenzverfahren, die Lizenzierung und die Vertragsverlängerungen der jungen Wilden vorantreibt ist völlig richtig." An der Bereitschaft des Routiniers jedenfalls mangele es nicht, "oder soll ich etwa erzählen, dass ich keine Lust hätte, hier weiter zu spielen?" Die rhetorische Frage ist Aussage genug.
[player_rating]nrwliga-1011-31-220130181[/player_rating] Steht einer Einigung also etwas im Weg? Teammanager Damian Jamro klärt auf: "Wir arbeiten die Baustellen Stück für Stück ab. Mit der höchsten Ebene hat zwar noch kein Gespräch stattgefunden, aber der Trainer hat sich mit Alex bereits unterhalten und signalisiert, dass wir mit der Rolle, die wir uns von ihm erwartet haben, sehr zufrieden sind." Klingt doch eigentlich so, als ob sich beide Parteien einig werden könnten...