Darum ist ETB die Nummer 1
Die Wachablösung steht kurz bevor. Der ETB kann RWE die Führungsrolle in Essen streitig machen. Sicherlich haben die Roten mehr Fans, eine neu ausgebrochene Euphorie sowie eine erfolgreichere Vergangenheit. Doch für Tradition kann man sich bekanntlich nichts kaufen - vor allem keine neue Spielstätte. Das altehrwürdige und halbabgerissene „Georg-Melches-Stadion“ ist ein Spiegelbild der Lage des Vereins.
Die Schwarz-Weißen sind zwar auch nicht auf Rosen gebettet, aber sie wissen, wie sie mit ihrer Kohle haushalten müssen und dümpeln nicht nur am Rande des finanziellen K.o.s herum. Zudem hat Dirk Helmig eine Mannschaft aufgebaut, die sich zu Recht Hoffnungen auf den Aufstieg machen darf. Und es darf auch offen darüber gesprochen werden. Bei RWE versteckt man sich derweil lieber hinter dem fadenscheinigen Saisonziel, Fünfter werden zu wollen. Was ist das denn für ein Platzierungswunsch?
Ob es wegen des fehlenden Rückhaltes in der Stadt langfristig zu einem Machtwechsel führen wird, darf bezweifelt werden. Aber alleine schon die Tatsache, dass momentan genau darüber diskutiert wird, hätte man im RWE-Lager vor Kurzem doch noch für unmöglich gehalten. Und das zeigt: Der Umschwung scheint bereits eingeläutet zu sein.
Thorsten Richter