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LL 3 WF: Hordel überrollt den Spitzenreiter
Teutonia Waltrop muss jetzt um den Titelgewinn fürchten

LL 3 WF: Hordel überrollt den Spitzenreiter

Es brodelte in ihm. Es waberte. Und wäre er nicht dieser Typ „ruhiger Trainer”, der ganze Zorn und die Enttäuschung wäre aus Heiko Sulzbacher herausgebrochen. Aber er hielt sich im Zaum. Klartext aber musste sein nach der Katastrophe von Hordel, die Fußball-Landesligist Teutonia SuS Waltrop vielleicht die Meisterschaft und den Aufstieg kostet.

Der Trainer macht sich nach dem 2:6 (1:4) beim TuS Hordel jedenfalls nichts vor: „Das war eine glatte Sechs. Wenn wir jetzt nicht die Kurve kriegen, dann steigen wir nicht auf.”

Gefunden auf …

Nach einer über weite Strecken souveränen Saison droht dem designierten Meister auf der Zielgeraden die Luft auszugehen. Seit vier Spielen sieglos, ist sein Vorsprung auf die Verfolger auf drei Punkte geschmolzen.

Das Bauchgefühl sagt, Teutonia hat Muffensausen. Aber der Trainer schüttelt mit dem Kopf und stellt klar: „Wir dürfen nicht immer alles weichspülen. Das ist Überheblichkeit. Die Jungs dachten, sie holen sich die Punkte schon irgendwie bei einem Gegner, der fünfmal in Folge verloren hat.” Dummerweise vergaßen sie dabei die Minimalanforderungen an ein funktionierendes Fußballspiel und luden den spielfreudigen Gastgeber auf seinem Kunstrasen zum Toreschießen ein.

TuS Hordel: Rotzoll - Reckort, Thormann, Altin, Sickel - Rudolph, Bastürk - Stirnberg, Woischnik, Preissing (62. Wojtakowski) - Wassinger Teutonia SuS Waltrop: Apitzsch, Lohfink, P. Breuer (55.Steinmann), Seidler (30. Pauli), Runge, Keim, M. Breuer, Sabra (20. Volland), Sprenger, Knoessl, Beckmann Tore: 1:0 Preissing (12.), 2:0 Preissing (17.), 3:0 Reckort (26., Foulelfmeter), 3:1 Sprenger (35.), 4:1 Wassinger (45.), 5:1 Wassinger (50.), 5:2 Sprenger (75.), 6:2 Bastürk (85.) Schiedsrichter: Julian Mangold Zuschauer: 200

Dass Dennis Apitzsch mit seinem Schnitzer in der zwölften Minuten Hordels Führung durch den A-Junioren Laurenz Wassinger begünstigte, ist die tragische Seite des Spiels. Waltrops alleingelassener Torhüter hatte nämlich vorher zweimal glänzend pariert und in der Folgezeit mit mehreren tollen Paraden noch Schlimmeres verhindert. „Wenn es dumm gelaufen wäre, hätten wir es zweistellig bekommen”, nahm Coach Sulzbacher kein Blatt vor den Mund.

Frühzeitig hatte er versucht, die eklatante Abwehrschwäche seiner Mannschaft zu korrigieren. Erst nahm er Andre Sabra vom Platz, bald folgte Matthias Seidler. Helfen sollte das aber nicht viel, weil die gesamte Mannschaft mehr als eine Stunde lang so gut wie jedem Zweikampf aus dem Weg ging und erst anfing zu kämpfen, als das Spiel längst entschieden war. Sulzbacher: „Wer etwas erreichen will, der muss etwas investieren.” Seine Spieler jedoch verhielten sich wie Bänker in Krisenzeiten. Sie hielten alles zurück was sie sonst so stark macht: Spielwitz, Engagement und vor allem Teamgeist. Da verlor keine Elf, da verloren elf Einzelspieler. Und das brachte auch den Anhang auf die Palme.

Der war gekommen, um vorzeitig die Meisterschaft mit zu feiern. Aber davon konnte schon nach einer halben Stunde keine Rede mehr sein. Vor allem Hordels quirligen Angreifer Wassinger bekam die Abwehr um Tobias Runge nicht in den Griff. „Den würde ich sofort ins Auto packen”, bewunderte nicht nur Waltrops Trainer den Spielwitz und die Torgefährlichkeit des jungen Mittelstürmers. Seine Abwehrspieler teilten die Bewunderung und erstarrten in Ehrfurcht vor dem Blondschopf.

Hoffnung keimte nur einmal auf, als Maik Sprenger nach einer guten halben Stunde zum 1:3 verkürzte. Ein Ruck schien durch die Mannschaft zu gehen, der mit Wassingers Tor zum 4:1 unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff aber sogleich wieder erstarrte.

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