Bis dahin hatten die rund 700 Zuschauer bei frostigen Temperaturen wenig Erwärmendes gesehen. Vor allem der ambitionierte TuS tat sich auf dem holprigen Untergrund sehr schwer und kam in der ersten Halbzeit gar nicht ins Spiel, ließ aber auch sämtliche Tugenden, die in einem Derby gefragt sind, vermissen.
Entsprechend bedient zeigte sich anschließend Coach Ioannis Tsepetonidis. „Wir haben die erste Halbzeit völlig verschlafen und sind überhaupt nicht in die Zweikämpfe gekommen.“ Bezeichnend für die magere Vorstellung der Gäste war, dass sich ihre hoch gelobte Offensive bis zum Halbzeitpfiff nicht eine einzige ernsthafte Torchance erarbeiten konnte. Sicher trug auch das gute und konsequente Defensivspiel der Heimelf seinen Teil dazu bei, dass der TuS offensiv nicht stattfand, aber von einem Aufstiegsaspiranten darf und muss man einfach mehr erwarten.
Auch nach dem Seitenwechsel wurde das Spiel nicht besser, die Gäste agierten weiterhin ausschließlich mit langen Bällen, die aber in der Phönix-Hintermannschaft regelmäßig einen dankbaren Abnehmer fanden. So benötigten die Gäste dann auch eine Standardsituation um Phönix-Keeper Benjamin Kellner in Bedrängnis zu bringen. Ein Boutagrat-Freistoß segelte durch den Strafraum, vorbei an Freund und Feind, Kellner kratzte den Ball allerdings noch artistisch von der Linie (69.).
Damit war es dann auch schon wieder vorbei mit der Offensivherrlichkeit der Gäste, die jetzt zwar bemühter wirkten, ohne jedoch zwingend zu sein. Treffend analysierte Tsepetonidis den Auftritt seiner Jungs nach der Pause. „Da haben wir zwar mutiger, jedoch völlig kopflos gespielt.“ Und hätte Dejan Morber seinen Alleingang erfolgreich abgeschlossen (75.), hätten die Phönix-Anhänger den Schlusspfiff nicht so sehnlich herbeizittern müssen.