In der zweiten Runde des Westfalenpokals kommt es zu einem Herne-Derby. Die Sportfreunde Wanne-Eickel aus der Landesliga treffen auf Westfalenligist Westfalia Herne. Die Sportfreunde dürften aus diversen Gründen mit Wut im Bauch antreten: Da wäre zum einen der Wunsch nach einer Revanche.
In der abgelaufenen Saison hat Wanne-Eickel alle drei Pflichtspiele gegen die Westfalia verloren. Am schmerzhaftesten war dabei wohl die knappe 1:2-Niederlage im Kreispokal-Finale. Dann wäre da noch der Verlust des besten Torschützen, Dominik Hanemann, kurz vor Ende des Transferfensters.
"Hier war das ein heiß diskutiertes Thema. Der hat ja bei uns in drei Spielen drei Tore und zwei Assists gemacht. Aber es ist wie es ist im Fußball", sagt SF-Wanne-Trainer Lukas Fronczyk. Hanemann war in den vergangenen Jahren die Lebensversicherung der Sportfreunde. Mit 27 Toren erzielte er in der vergangenen Saison beinahe die Hälfte aller Tore der SF Wanne.
Hart: Im ersten Pflichtspiel für seinen neuen Verein, den Bezirksligisten BV Herne-Süd, traf Hanemann gleich im Kreispokal auf seinen Ex-Klub. Und er erzielte das wichtige Tor zum 2:0 für Herne-Süd, wodurch er dem Underdog das Weiterkommen sicherte. Auch das 1:0 für BV Herne-Süd schoss mit Dennis Kruckow ein Ex-Spieler der Sportfreunde Wanne-Eickel, der erst diesen Sommer zu Herne-Süd wechselte. Bitter für den Landesligisten.
Jetzt sind die Rollen getauscht: Als Aufsteiger in die Westfalenliga ist Westfalia Herne nun der Favorit und die Sportfreunde Wanne-Eickel der Außenseiter. "Wir haben eine Rechnung mit denen offen. Die haben Aufstieg und Kreispokal geholt. Es ist ein Lokalduell. Wir werden uns da teuer verkaufen und denen auf jeden Fall auf die Eier gehen", versichert Fronczyk.
Der 39-Jährige, der seit diesem Sommer die Geschicke der Sportfreunde leitet, ist bisher mit dem Saisonstart einverstanden. Nachdem Wanne-Eickel in der vergangenen Saison lange gegen den Abstieg kämpfte, ist der Start in laufenden Spielzeit verhältnismäßig erfolgreich verlaufen. Nach vier Spielen stehen acht Punkte zu Buche. Daran maßgeblich beteiligt war Hanemann - nur ist der bekanntlich weg.
"Wir fangen das erstmal intern auf. Wir haben genug Jungs, die auf der Position spielen können. Das hat am Wochenende auch ordentlich funktioniert", äußert Fronczyk, der trotz des Abgangs nicht wehklagen will. "Die Jungs wollen immer alle spielen. Die, wo die Position frei geworden ist, durften sich zeigen. Gegen Herne-Süd hat das so semi funktioniert. Jetzt ein bisschen besser. Aber wir jammern nicht, wir machen."