Zunächst die ersten beiden Neuzugänge: Der VfB Speldorf wird sich zur kommenden Saison mit Baran Özcan vom designierten Landesliga-Absteiger Spielvereinigung Sterkrade-Nord verstärken. Auch Abdoulaye Sall, aktuell in der Bezirksliga für den Mülheimer SV 07 aktiv, wird nach Mülheim-Speldorf wechseln.
Derweil werden mit Princley Ngangjoh und Lukas Mühlenfeld (beide Ziel unbekannt) sowie Ismail Öztürk (Duisburger FV 08) auch drei Spieler Speldorf verlassen. Allen voran der Wechsel von Öztürk, dem 30-jährigen Ex-Profi des MSV Duisburg, der unter anderem auch für den 1. FC Bocholt auflief, sorgt für etwas Gesprächsstoff.
Seinen Wechsel nach Duisburg, wo mit Mustafa Öztürk "Isis" Bruder Trainer ist, begründet der Sportliche Leiter Patrick Dertwinkel in einem WAZ-Artikel mit finanziellen Gründen. "Dass sein Bruder dort Trainer ist, hat damit aber erst einmal nichts zu tun. Sondern damit, dass "Isi" ein Haus gekauft hat und da ist das Geld aus dem Fußball ja auch nicht so verkehrt. Damit wir in der Landesliga eine vernünftige Mannschaft haben, müssen wir das Budget auf viele Köpfe verteilen. In der Bezirksliga kannst du das vielleicht noch etwas anders angehen."
Das will Ismail Öztürk, der im Sommer 2024 den VfB Speldorf nach zweieinhalb Jahren verlassen wird, so nicht stehen lassen. Gegenüber RevierSport betont der 184-malige Oberligaspieler (64 Tore, 17 Vorlagen): "Ich kann die Worte von Dertwinkel nicht nachvollziehen. Mein Wechsel hat überhaupt nichts mit finanziellen Dingen zu tun. Ich werde in Duisburg nicht mehr als in Speldorf verdienen. Es hat einfach andere Gründe."
Es hat mir hier immer Spaß gemacht und das tut es immer noch. Ich will mich mit guten Leistungen und einem ordentlichen einstelligen Tabellenplatz aus Speldorf verabschieden und dann in Duisburg ein neues Kapitel aufschlagen
Ismail Öztürk
Öztürk verrät: "Es ist richtig, dass wir ein Haus in Voerde gekauft haben. Der Platz des Duisburger FV 08 ist rund 30 Fahrtminuten entfernt. In der Nähe des Platzes wohnen meine Eltern und Schwiegereltern. Da kann man dann auch die Kinder mal dort lassen, zum Training gehen und einen Kaffee trinken. In der Bezirksliga ist auch der Trainingsaufwand geringer, die Fahrten zu den Auswärtsspielen kürzer. Das sind im Endeffekt die Gründe, aber keinen finanziellen Dinge. Das stimmt einfach nicht."
Nichtsdestotrotz zieht Öztürk schon jetzt ein positives Resümee, was seine Zeit in Speldorf betrifft. "Wir sind abgestiegen und sofort wieder aufgestiegen. Es hat mir hier immer Spaß gemacht und das tut es immer noch. Ich will mich mit guten Leistungen und einem ordentlichen einstelligen Tabellenplatz aus Speldorf verabschieden und dann in Duisburg ein neues Kapitel aufschlagen", sagt der ehemalige MSV-Profi, der mittlerweile Berufsschullehrer ist.