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DSV 1900: Trainer Jörg Kessen tritt zurück
„Einige Spieler sind charakterlos“

DSV 1900: Trainer Jörg Kessen tritt zurück
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Eigentlich sollte der gestrige Samstag ganz im Zeichen des Feierns stehen – egal wie das Derby zwischen dem DSV 1900 und TuRa 88 ausging. Eigentlich: Da sowohl die Elf von Jörg Kessen als auch die Mannschaft von Bruder Ralf nach dem Match ihre Weihnachtsparty zelebrieren wollten. Doch es sollte ganz anders kommen. Ganz im Sinne des bevorstehenden heiligen Abends, ging Jörg Kessen nach dem 0:5-Debakel („Nach der Pause kam der Genickbruch“) in sich und trat mit sofortiger Wirkung von seinem Amt als Trainer des Duisburger SV 1900 zurück – und das [i]vor[/i] der eigentlichen Weihnachtsfeier.

Dementsprechend war dann auch die Stimmung unter den Gästen, Spielern und Verantwortlichen des Vereins. „Das war alles sehr emotional“, berichtet Pressesprecher David Jung, „eine knappe Stunde vor der Party hat Jörg mit mir und unserem ersten Vorsitzenden Kurt Oellig das Gespräch gesucht und uns diese Entscheidung mitgeteilt. Er hat uns gesagt, dass er nach dem Spiel gegen die TuRa diese personelle Konsequenz ziehen musste. Mit ihm hat auch Co-Trainer Volker Dörr mit sofortiger Wirkung das Amt niedergelegt. Dann haben sie sich von der Mannschaft verabschiedet.“

Dieser Rücktritt traf alle Beteiligten wie ein Hammer. Jung: „Jörg Kessen hat viereinhalb Jahre sehr gute Arbeit geleistet, den Verein bis in die Landesliga geführt. Ich kann nur meinen Hut vor dieser Leistung ziehen. Der DSV ist ihm sehr zu Dank verpflichtet. Auch deshalb akzeptieren wir seinen Entschluss.“

Die Gründe für das sofortige Ende des einstigen Bundesligaspielers sind vielfältig: Vor der Saison hieß es, solange wie möglich oben mitzuspielen, um am Ende ein Wörtchen um den Aufstieg mitreden zu können. 16 Spiele später sieht die Realität bei den 1900ern aber ganz anders aus. Der DSV liegt mittlerweile mit 19 Punkten Rückstand meilenweit hinter den eigenen Ansprüchen zurück. Der Abstiegsplatz aber nur ganze fünf mickrige Zähler.

Dementsprechend angespannt war die Stimmungslage an der Düsseldorfer Straße. „Wir können mit dieser Hinserie in keinster Weise zufrieden sein. 20 Punkte sind eindeutig zu wenig“, erklärte ein sichtlich verärgerter Jörg Kessen noch vor dem Match gegen TuRa 88. Weitere Gründe für die Misere sind vor allem die Unkonzentriertheiten und die fehlende Konstanz.

Als Beleg dient dabei die desaströse erste Hälfte am Hamborner Holtkamp vergangene Woche. Zudem entpuppten sich unter den hochgelobten Neueinkäufen nur Daniel Brosowski, Marcel Siepmann und mit Abstrichen Christian Zier als beständige Größen. Jung nennt aber den wichtigsten: „Jörg Kessen hat seine Entscheidung damit begründet, dass er die Truppe nicht mehr erreicht und von einigen Spielern absolut enttäuscht ist. Er hat sogar von Charakterlosigkeit gesprochen. Hinzu kommt natürlich die desolate Tabellensituation, das Spiegelbild einer katastrophal schlechten Hinrunde.“

Jetzt ist die Mannschaft in der Pflicht. Die Verantwortlichen haben an die sogenannten Führungsspieler appelliert, dass es so nicht weitergehen kann und nun alle gefordert sind. Bis auf weiteres übernimmt der Sportliche Leiter Wolfgang Bloch das Training und wird auch bei der letzten Partie diesen Jahres gegen Sonsbeck an der Linie stehen. Jung: „Danach haben wir genügend Zeit bis zum Start der Rückrunde, um einen geeigneten Nachfolger von Jörg Kessen zu finden.“

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