Auf der einen Seite der 56-jährige, erfahrene Markus Kowalczyk und auf der anderen der 34 Jahre junge Marcus Behnert, der sich nach seinem grandiosen Bundesliga-Aufstieg mit den U-19-Arminen nun in seiner ersten Senioren-Saison beweisen darf.
Diesen Vergleich, so Kowalczyk, könne man noch weiter ausführen. „Die Arminia geht ganz neue Wege mit einer jungen Mannschaft und einem jungen, neuen Trainer. Sie sind gut in die Saison gestartet, aber dennoch brauchen sie noch Zeit, um sich zu finden“, erklärt der gebürtige Pole. „Wir hingegen haben zwar auch eine junge, aber dafür Landesliga erprobte Mannschaft. Wir sind eingespielt und haben unser Niveau bereits unter Beweis gestellt. Den ist die neue Arminia-Mannschaft noch schuldig.“
Kampf und Leidenschaft
So überrascht es nicht, dass die Gastgeber als Favorit in dieses Duell gehen, auch wenn die Nord-Elf in den ersten beiden Auftaktspielen ungewohnte Schwächen in der Konzentration und im Defensivverhalten offenbarte. Spielerisch überzeugten die Schmachtendorfer, insbesondere auf den Außenbahnen. Hier sieht Kowalczyk Vorteile bei seiner Mannschaft, aber: „Oft entscheiden andere Kriterien wie Emotionen, Kampf und Leidenschaft in einem Derby.“ Entsprechend erwartet er aggressive Gäste. Nichtsdestotrotz zeigt er sich voller Zuversicht: „Egal, wie die Arminia bei uns auflaufen wird. Wir haben verschiedene Systeme geübt. Wir sind flexibel.“
Weiterhin bei den Nordlern nicht mit an Bord sind Stefan Tempes, Julian Berg, Sulaiman Sesah Fullah, Viktor Klejonkin, Dominik Krath, Akin Ergin und Necip Eren, der sich im Aufbautraining befindet. „Wir freuen uns sehr, zumal es ja leider unser einziges echtes Derby in dieser Saison ist“, sagt Arminia-Coach Marcus Behnert. „In Derbys steckt immer eine gewisse Brisanz. Aber viele der Spieler kennen sich und ich hoffe, dass das alles im Rahmen bleibt.“
Reden möchte der 34-Jährige lieber über das Sportliche: „Wir sind katastrophal in die Saison gestartet, haben uns gegen Niederwenigern aber reingekämpft. Nach dem ersten Sieg können wir jetzt befreiter aufspielen, der Druck liegt sicherlich beim Gegner.“ Bei den Gastgebern sieht der Klosterhardter Trainer dementsprechend auch die klare Favoritenrolle: „Man muss neidlos anerkennen, dass Stekrade eine richtig gute Mannschaft zusammen hat. Wenn man die spielen lässt, läuft man sicherlich nur hinterher.“
Um das zu verhindern, hat der junge Trainer doch ein Rezept in der Tasche, oder? „Unseren Matchplan werde ich im Vorfeld öffentlich natürlich nicht verraten. Aber es dürfte kein Geheimnis sein, dass in solchen Spielen Konter eine wichtige Rolle spielen könnten.“ Robert Trimborn kommt erst heute aus dem Urlaub zurück. Einen Einsatz des routinierten Linksverteidigers möchte Behnert von dessen körperlichen Verfassung abhängig machen. Mirac Akgün ist nach seiner Ampelkarte in Rellinghausen wieder spielberechtigt.