Am Tag danach spreche man am bestern gar nicht mehr über ein Pokalspiel, wenn man es gewonnen hat, meint Mike Theis. Der Zweckeler Übungsleiter ist einfach froh, unter schwierigen Bedingungen am Gelsenkirchener Trinenkamp den Sprung in die nächste Runde geschafft zu haben – 3:1, ganz egal wie.
„Dafür dass es das erste Pflichtspiel war, bin ich zufrieden“, meinte er am Mittwochabend – vor allem vor dem Hintergrund, dass der SVZ vor einem Jahr an gleicher Stelle gegen Westfalia 04 noch 120 Minuten gebraucht hatte. Alles gut also? Mitnichten.
Wir hatten den meisten Ballbesitz, aber im letzten Drittel fehlte uns der entscheidende Zug.
Mike Theis (SV Zweckel)
Denn das Pokalspiel beim A-Ligisten zeigte ganz gut, woran die Zweckeler bis zum Saisonauftakt in gut einer Woche beim SC Obersprockhövel noch arbeiten müssen. Die Viererkette ließ sich doch manchmal arg leicht überrumpeln – auch, weil „wir die langen Bälle nicht wirklich verhindert haben“, wie Theis feststellte. „Das Spiel hätte auch 8:3 für uns ausgehen können“, sagte er – die „drei“ zeigt ganz gut, woran zu arbeiten ist, das sind zu viele Hochkaräter für einen zwei Klassen tieferen Gegner.
Und die „acht“, von der Theis spricht, auch: „Wir hatten den meisten Ballbesitz, aber im letzten Drittel fehlte uns der entscheidende Zug.“ Zweckel hatte Abschlüsse, aber die waren meist Halbchancen. Dazu hatte Kevin Klein auch Schusspech, der Neuner zeichnete für zwei von drei Aluminium-Treffern am Trinenkamp verantwortlich. „Wenn sein Schuss nach sieben Minuten direkt reingeht und nicht an die Latte, läuft das Spiel anders“, meint Theis. Gleiches gilt aber auch für die Situation unmittelbar vor der Pause, als Torhüter Dario Schierenberg einen von ihm selbst verursachten Elfmeter parierte. Eine ganz normale Faustabwehr des Torhüters hatte man auf der SVZ-Bank gesehen, Mike Theis wollte dazu gar nichts mehr sagen – Schwamm drüber, so wie über den Rest der Partie. „Es war kein einfaches Spiel. Auf Asche, ohne sieben Spieler, ETuS hat es gut gemacht. Trotzdem hatte ich nie das Gefühl, wir könnten verlieren.“ Der Rest stört nicht mehr, Zweckel steht in Runde zwei und kann sich jetzt auf den Meisterschaftsstart konzentrieren. Am Wochenende steht kein Testspiel an, stattdessen will Theis seinen Kader etwas regenerieren lassen, vor allem aber in Ruhe noch an den Einzelheiten arbeiten – da sind die Erkenntnisse vom Mittwochabend natürlich wertvoll.
„Wir werden im Training noch mehr Angriffskombinationen einüben“, so Theis, der sich aber in Bismarck schon darüber freute, dass das 1:0 von Maurice Hövel über Außen herausgespielt war. SO stellt er sich das öfter vor. Und die zweite Baustelle: „Nächste Woche arbeiten wir verstärkt an der Abstimmung zwischen Innenverteidigung und Sechsern.“ Und nebenbei werden natürlich auch Stammplätze vergeben. Theis hat eine erste Elf im Kopf, aber auch noch „ein, zwei“ Fragezeichen – zum Beispiel Imsirovic, der nach seinem Jochbeinbruch eine Metallplatte im Gesicht hat und womöglich mit Maske auflaufen kann – ansonsten wird eine Planstelle frei. Theis: „Im Training können die Jungs zeigen, dass sie spielen wollen.“
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