Das ist natürlich keine bloße Hochstapelei des 56 Jahre alten Ex-Profis, sondern eine logische Folge der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Nordler. An der Lütticher Straße möchte man also den nächsten Schritt gehen und nach drei einstelligen Tabellenplätzen in Folge ganz vorne mitmischen.
„Wir sind inzwischen ein gestandener Landesligist und haben uns hinter RWO als Nummer zwei in dieser Stadt etabliert“, sagt Kowalczyk stolz. „Wir sind in den vergangenen drei Jahren Vierter, Fünfter und zuletzt Achter geworden. Und wir wären in der vergangenen Spielzeit bestimmt wieder Fünfter geworden, wenn wir nicht unsere zweite Mannschaft mit Spielern unterstützt hätten. Jetzt wollen wir eine Schüppe drauf legen.“
Um zukünftig Tuchfühlung mit der Tabellenspitze halten zu können, wurde der Kader nicht nur qualitativ, sondern auch quantitativ aufgestockt. „Letzte Saison hatten wir 17 Spieler plus zwei Torleute, diese Saison 21 plus zwei“, vergleicht er. Der erfahrene Übungsleiter weiß: Wer oben mit dabei sein will, muss auch in der Breite gut aufgestellt sein.
Durch die Neuzugänge, so Kowalczyk, habe man die Qualität nochmals angehoben – trotz der Abgänge der Routiniers Christian Klingbeil und Michael Ohnesorge. Der Torwart und der Ex-Profi haben ihre Laufbahnen beendet. Mit dem ehemaligen Rot-Weißen Marcel Dietz, aus Schonnebeck gekommen, haben die Nordler einen neuen gestandenen Schlussmann zwischen den Stangen stehen. Der 26-Jährige wird zunächst einmal die neue Nummer eins werden, da Konkurrent Akin Ergin – letzte Saison ein starker Rückhalt der Schmachtendorfer – bis Mitte August im Urlaub weilt. „Er hat dann natürlich erst einmal etwas aufzuholen“, erklärt sein Trainer. Marc Walenciak und Michel Roth, beide vom Lokalrivalen Arminia Klosterhardt gekommen, sind für das zentrale Mittelfeld bzw. für die rechte Abwehrseite vorgesehen und dürften dort gesetzt sein.
Cuhaci soll für Gefahr sorgen Mit Oguzhan Cuhaci (VfB Homberg) soll ein ehemaliger Oberliga-Spieler in der Offensive für Torgefahr sorgen. Das ist auch die Aufgabe des ehemaligen Magdeburger Profis Necip Eren, der von Sterkrade 72 gekommen ist. Mittelfeldspieler Viktor Klejonkin (PSV Wesel-Lackhausen) komplettiert die Liste der Neuzugänge. Übrigens: Walenciak, Dietz, Cuhaci und Eren kennt Kowalczyk noch aus seiner RWO-Zeit.
Dass die Eroberung der Tabellenspitze kein leichtes Unterfangen wird, ist dem gebürtigen Polen bewusst. „Die Liga ist noch stärker und ausgeglichener als im Vorjahr. Die Aufsteiger Hamborn, Scherpenberg und Burgaltendorf werden stark sein. Ich sehe keinen potenziellen Absteiger auf den ersten Blick“, prognostiziert Kowalczyk. „Und die Oberliga-Absteiger Hö-Nie und Kray sind ohnehin Kracher. Andere Vereine wie Kleve, Sonsbeck oder FSV Duisburg haben bestimmt dasselbe vor wie wir.“
Zum Auftakt gastiert jener SV Sonsbeck mit dem in Oberhausen bekannten Günter Abel als Trainer im Nordler Park. Kowalczyk, ein Arbeitskollege Abels, weilt zu diesem Zeitpunkt noch in seinem Mexiko-Urlaub. Ein „Schreibtisch-Duell“ fällt in der Hinrunde aus.