Auf dem Platz waren jegliche Angriffsbemühungen zum Erliegen gekommen, schon zwei Minuten vor Schluss schoben sich Heim- und Gastmannschaft den Ball nur noch locker hin und her. Am Spielfeldrand dagegen herrschte weitaus mehr Betrieb: Feiernde Fans, Pfeifen und Tröten, ausgelassene Stimmung. Und dann der erlösende Schlusspfiff: Viktoria Resse gewann mit 7:0 bei Firtinaspor Herne, wurde damit Meister in der Landesliga 3 West Westfalen und stieg in die Verbandsliga auf.
Die Gelsenkirchener waren bereits mit einem Polster von drei Punkten Vorsprung auf den SV Sodingen und einer weitaus besseren Tordifferenz in die Partie gegen Gastgeber Firtinaspor Herne gegangen und doch wollte von der eigentlich „klaren Sache“ keiner wirklich reden. Verfrühte Glückwünsche wiesen Trainer und Betreuerstab sofort zurück, da ja rechnerisch noch alles möglich war und das letzte Saisonspiel erst noch gespielt werden musste.
Und genauso wurde auch das Spiel von Resse gestaltet, mit zahlreichen offensiven Vorstößen und viel Spielfreude. Davon zeugen auch die sieben Tore der Mannschaft in der etwas einseitigen Partie gegen Firtinaspor Herne. Die Gastgeber waren ersatzgeschwächt in das Spiel gegangen: Zum Teil halfen Mitglieder der A-Jugend und der Alten Herren in der ersten Mannschaft aus. Zusätzlich wurde das Team dann in der zweiten Halbzeit durch eine Rote Karte nach Handspiel geschwächt, womit die vorher noch offene und nahezu ausgeglichene Partie endgültig kippte. Viktoria Resse zeigte große Spiellust und war in absoluter Partylaune. Auch zwei verschossene Elfmeter von Kapitän Mike Neumann konnten die Stimmung nicht trüben.
Nach dem Abpfiff feierten Mannschaft und Fans gemeinsam auf dem Rasen zu Partymusik und Gesängen wie „Seht ihr Sodingen, so wird das gemacht.“ Trainer Frank Conradi bekam natürlich die traditionelle Bierdusche ab und war ebenfalls bester Stimmung. „Am Sonntag werden wir richtig feiern, das haben wir uns nach den intensiven letzten Wochen verdient.“ Dazu geht es ins Gasthaus „Alte Hütte“ und in zehn Tagen dann für die Mannschaft zum Saisonabschluss nach Mallorca. Auch Trainer Conradi wird auf die Insel reisen, allerdings privat. „Ich bin froh, die Jungs jetzt auch mal ne Weile nicht zu sehen“, sagt er noch mit einem Lächeln, bevor die Mannschaft ihren Trainer zum Weiterfeiern beorderte.