Nun, da diese Phase mit der Kürzung von drei auf zwei Staffeln am Niederrhein abgeschlossen ist, meldet sich der Aufsteiger aus dem Duisburger Süden wieder zurück. Nach dem Gewinn des Meistertitels am letzten Spieltag in der Bezirksliga-Gruppe 5 hatte Michael Roß vor knapp zwei Monaten noch gesagt, dass er von diesem Erfolg nach den vielen personellen Umbrüchen in den letzten zwei Jahren „zu Saisonbeginn nicht zu träumen gewagt“ hätte. Jetzt nimmt der Erfolgscoach der Grün-Schwarzen aber motiviert und auch sehr zuversichtlich die neue Aufgabe nach der gelungenen Wiederkehr an. „Es wird eine schwere Liga und ein schweres Jahr für uns“, sagt Roß. „Aber schwer heißt nicht unmöglich. Wir haben die Chance und die Stärke, im gesicherten Mittelfeld mitzuspielen.“
Allein die 3:5-Pleite in der Vorbereitungsphase gegen Bezirksligist Hamborn 07 hat dem Coach, seinem neuen Co-Trainer Maik Sauer und dem Team aber gezeigt, dass sich für den Aufsteiger einiges ändern wird und muss. „Wir haben jetzt eine ganz andere Qualität vor der Brust und werden nicht mehr so dominant auftreten können wie in der letzten Saison“, weiß Roß. „Unsere Spieleröffnung durchzukriegen, wird sehr viel schwieriger werden. Deshalb müssen wir wieder die anderen Tugenden reinbringen und unser Spiel viel variabler gestalten. Das ist die Aufgabe, die wir uns auf die Fahne geschrieben haben.“
In Qualität und Breite verstärkt Bis auf die Abgänge von Vincent Kalk und Timo Kemperdieck konnten die Buchholzer ihren Meisterkader halten. Acht Neuzugänge, darunter die Eigengewächse Maurice Krämer und Florian Kluth, sollen den Kader in Qualität und Breite verstärken. Mit Stürmer Maurice Rybacki (1. FC Kleve), Innenverteidiger Felix van Berg (FSV Duisburg) und Mittelfeldakteur Steven Tonski (Union Mülheim) kehren drei ehemalige Buchholzer zurück an den Karl-Dölzig-Platz. „Dazu kommen die guten jungen Spieler Eliah Jung vom VfB Homberg und Christian Scharwächter, der in der Jugend von Borussia Mönchengladbach ausgebildet wurde und mit dem 1. FC Mönchengladbach sein erstes Jahr in der U-19-Bundesliga absolviert hat“, setzt Roß große Stücke auf die Nachwuchstalente. „Sie haben schon deutliche Akzente gesetzt. Und auch Nico Hommes, vom ETuS Bissingheim gekommen, überrascht uns alle mit seiner Körpersprache.“
Mit dem – so Roß – „ziemlich vollgepackten 27-Mann-Kader will der Coach nach dem großen Verletzungspech der Vorsaison (Sebastian Schröder, Nils Scharwächter und Patrick Hommes fallen weiterhin vorerst aus) diesmal auf alle Eventualitäten vorbereitet sein. „Jede Position ist doppelt oder mehrfach besetzt und auch in den einzelnen Personen flexibel.“ Einen Aufsteiger-Bonus gäbe es dabei nicht, versichert der Coach. „Mit dem ersten Trainingstag haben alle Spieler bei null angefangen, alle müssen um ihren Stammplatz kämpfen.“ Das gilt auch für die Torhüter Dustin Leupold und Timo Mohr, die Roß auf Augenhöhe sieht und sich auch eine Rotation vorstellen könnte. Sven Mailand wird das erneut sehr junge Team weiterhin als Kapitän anführen und von Max Clever vertreten.
Durch die Zusammenlegung der Staffeln hält Roß die Landesliga-Gruppe 2 für deutlich stärker als in den Vorjahren. „Allein die Oberhausener, die reingerutscht sind, bringen richtig Qualität mit. Sterkrade und Klosterhardt sind in den letzten Jahren immer unter den ersten fünf gelandet. Hinzu kommt die U 23 von Rot-Weiß Oberhausen. Auch die Teams vom Niederrhein wie Kleve und Straelen, natürlich der FSV, sie alle haben das Zeug, oben mitzuspielen“, prognostiziert Roß. „Wir selbst müssen vom ersten Spieltag an zielstrebig, mutig und selbstbewusst sein. Nicht nur reagieren, sondern auch Akzente setzen. Uns ist wichtig, dass unsere Zuschauer weiterhin zufrieden nach Hause gehen.“ Und da kommen die Stärken ins Spiel, die Buchholz zum Meister machten: „Mit Leidenschaft, Zusammenhalt und Teamgeist wollen wir sie erobern.“