Platz zehn, die Abstiegsrelegation und das große Bangen um ein weiteres Jahr in der Landesliga - so gestaltet sich momentan die Situation beim TuS Grün-Weiss Wuppertal. Dabei hatte es die Mannschaft von Trainer Michael Sickau am letzten Spieltag in der eigenen Hand, sich mit dem Klassenerhalt in die Sommerpause zu verabschieden. Im Spiel gegen den Düsseldorfer SC wäre ein Punktgewinn gleichbedeutend mit der Rettung gewesen, doch nach 90 Minuten gingen die Wuppertaler mit einer 1:5 (0:1)-Niederlage im Gepäck vom Platz. "Nach dem Rückstand haben wir das 1:1 gemacht und dann wollte das Team mehr. Anschließend haben wir einen doofen Konter bekommen und mussten so alles riskieren", resümierte Sickau die Partie.
Auf Seiten der Wuppertaler sorgte Michael Kluft nach der Führung der Gastgeber durch Lukas Rath (12.) in der 56. Minute für den zwischenzeitlichen Ausgleich, ehe Derman Disbudak (61./87.), Martin Blaas (63.) und Marco Lüttgen (77.) für klare Verhältnisse und Jubel an der Windscheidstraße sorgten.
Durch den gleichzeitigen und überraschend deutlichen 5:0-Erfolg des VfL Benrath beim Cronenberger SC heißt die Realität bei den Bergischen jetzt Relegation anstatt Erholung. Gemeinsam mit den Zehntplatzierten der anderen beiden Landesliga-Gruppen, den Sportfreunden Niederwenigern und den VSF Amern, wird ein Absteiger in die Bezirksliga ermittelt. "Das wird ein schweres Stück Arbeit. Alle wissen, worum es in den beiden Spielen geht", sagt Sickau, für den die kommenden Gegner keine Unbekannten sind. "Gegen Amern haben wir im Niederrheinpokal mit 1:3 verloren. Das Niederwenigern dabei ist, überrascht mich aber, da die Mannschaft in den letzten Jahren eigentlich immer oben mitgespielt hat."
Der Auftakt im Kampf um den Klassenerhalt ist für die Wuppertaler am Sonntag (15 Uhr) mit einem Heimspiel gegen Amern, für das Sickau auf eine ganze Reihe von Spielern verzichten muss. Mit Jean Louis Tavarez, Michael Kluft, Marco Cangelosi, Sergen Isler und Ömer Akyüz steht dem Linienchef ein wichtiges Quintett nicht zur Verfügung. "Das sind alles Stammspieler. Die Verletzungen sind ohnehin unser großes Handicap, da wir momentan meistens nur zwölf oder dreizehn Mann bei einem Spiel sind", erklärt Sickau, dessen Sorgenfalten auf der Stirn wegen der angespannten Personallage nicht kleiner werden dürften.