Daran sind die Bottroper größtenteils selbst schuld, denn aufgrund unerklärlicher Disziplinlosigkeiten werden dem Team von Trainer Mevlüt Ata gleich vier Spieler im Saisonfinale nicht zur Verfügung stehen. Am vergangenen Sonntag gegen die Sportfreunde Niederwenigern wurden Deniz Yesil (13.), Tano De Haan (30.), Marvin Höner (37.) und Samet Sadiklar allesamt innerhalb der ersten Halbzeit mit glatt Rot des Feldes verwiesen. Den verbliebenen sechs Feldspielern der Schwarz-Weißen gelang es bis zur 76. Minute noch, das torlose Remis zu halten. Lauritz Angerstein (76.) und Nico Plückthun (79.) verhinderten jedoch eine Sensation. "Damit hätten wir Geschichte geschrieben. Wir haben fast eine Stunde in einem 4-2-System agiert. Es ist sehr schade, dass es nicht für einen Punkt gereicht hat", meint der Bottroper Linienchef.
Ata sah die Schuld für die Kartenflut nahezu ausschließlich bei seiner eigenen Mannschaft. Abgesehen vom ersten Platzverweis für Yesil, der nach Meinung des VfB-Coaches "nicht eindeutig" war, seien alle Entscheidungen berechtigt gewesen. "Der Schiedsrichter war an diesem Tag erbarmunglos, aber so blöd kann man sich als Mannschaft in einer so wichtigen Saisonphase nicht verhalten. In meiner gesamten Fußball-Laufbahn habe ich eine solche Disziplinlosigkeit nicht erlebt", betont der Ex-Profi.
Hartes Restprogramm im Saisonfinale
Zwei Spiele vor dem Ende der Saison hat der Traditionsverein einen Vorsprung von drei Zählern auf den Relegationsplatz, den derzeit Lokalrivale Rhenania Bottrop inne hat. Doch das Restprogramm des VfB hat es in sich. Am Sonntag steht das Auswärtsspiel beim Spitzenreiter 1. FC Bocholt auf dem Programm, der den dritten Matchball im Aufstiegsrennen vor heimischem Publikum endlich nutzen möchte. Am letzten Spieltag empfangen die Bottroper Aufsteiger Sterkrade-Nord, der unter Umständen ebenfalls noch Zähler im Abstiegskampf benötigt. "Es wird mit Sicherheit spannend, weil uns jetzt vier wichtige Spieler fehlen", weiß Ata, der dennoch vom Ligaverbleib überzeugt ist. "Wir werden jetzt die Woche dazu nutzen, um die Köpfe nach diesem Desaster frei zu bekommen. Dann reißen wir uns in Bocholt den Arsch auf. Ich traue meiner Mannschaft zu, dass sie auch dort punktet."
Wenn es dem VfB gelingen sollte, die Partie mit elf Spielern zu beenden, dürften die Chancen in der Tat nicht schlecht stehen.