Das dritte Landesliga-Jahr in Folge könnte ein entscheidendes werden. Nach Platz vier im ersten Jahr und Platz sieben vergangene Saison, hält sich Buchholz derzeit auf dem achten Platz - eine Entwicklung mit positivem Trend sieht für gewöhnlich anders aus. Dennoch sind die sportlich Verantwortlichen gar nicht so unzufrieden mit dem bisher Geleisteten. "Wir sind primär daran interessiert, die Jahre der Liga-Strukturreform zu überstehen und am Ende der nächsten Saison einer der verbleibenden 36 Landesligisten zu sein", erklärt beispielsweise Fußball-Obmann Klaus Weyers und schiebt nach: "Wenn man jetzt einen Abstieg hinnehmen müsste, würde es wohl vier Jahre brauchen, bis man wieder den Anschluss findet."
"Die Gewählten glänzen mit Abwesenheit"
In seinen Augen verhindert auch die Qualitätsdichte in der Region die Hoffnung darauf, noch mehr als "nur" guter Landesliga-Durchschnitt zu sein. "Im Schatten des MSV ist es schwierig, an größere Sponsoren zu kommen." So, wie der Verein momentan aufgestellt ist, seien Oberliga-Gedankenspiele demnach schlichtweg vermessen, glaubt Weyers.
Auch Michael Roß, Trainer des Landesligisten, sieht wenig Möglichkeiten, sich finanziell besser aufzustellen. "Wir hatten gute Jahre nach dem Aufstieg, aber die Mannschaften um uns herum haben kräftig aufgerüstet. Wir haben eben niemanden an der Angel, der Küchen verkauft, bei uns geht es nur über kleinen Sponsoren. Aber man kann ja nur froh sein, wenn sich Leute so sehr im Fußball engagieren, wie Thomas Brag beim DSV."
Die hat Buchholz zwar, aber die meisten davon machen das schlichtweg deswegen, weil sie sich seit Jahren im Verein engagieren. "Und", merkt Roß an, "die werden auch älter. Die, die hinterherkommen, wollen ein Konzept präsentiert bekommen, wollen überzeugt werden, bevor sie uns Geld geben." In dem Bereich sei Buchholz jahrelang gut aufgestellt gewesen: "Das waren sehr fähige Leute. Leider hat es dann einen Wechsel an der Vereinsspitze gegeben. Die Person, die sich hat wählen lassen, glänzt nun mit Abwesenheit - und damit meine ich nicht Thomas Schröter. Das ist nicht förderlich für den Verein."
Finanzielle Unterstützung ist keine Erfolgsgarantie
Allerdings, hebt Abteilungsleiter Weyers hervor, sei Geld ja nicht alles und vor allem keine Garantie für Erfolg. "Hamborn 07 ist ja ein klassisches Beispiel dafür. Da wurde viel getan, viel Geld ist geflossen und jetzt steht man mit dem Rücken zur Wand." Eine solche Entwicklung möchte er tunlichst vermeiden, da ist ihm Landesliga-Fußball mit jungen, im Idealfall selbst ausgebildeten Spielern deutlich lieber.
Wie schon in den letzten vier Jahren soll das auch in Zukunft Roß machen. "Wir würden gerne mit ihm weitermachen. Und ich bin guter Dinge, dass wir die Gespräche, in denen wir uns zurzeit befinden, zu einem positiven Abschluss bringen werden." 15 Spieler sollen bereits ihre Zusage für die nächste Saison gegeben haben, spätestens bis Ostern möchte Weyers dann auch alle anderen Personalien unter Dach und Fach gebracht haben.