Dabei ist das Gefühl ein bitteres: Selbst weniger ambitionierten Fußballern tut die Rückstufung in die unterste Spielklasse weh. "Das hatte sich jeder natürlich ganz anders vorgestellt", meint der Post-Coach. Dennoch treibe alle Kicker der Ehrgeiz, das katastrophale Jahr wieder vergessen zu machen.
Die Ursachen für den Absturz des mehr als hundert Jahre alten Traditionsvereins liegen schon etwas weiter zurück. "Es gab hier vor meiner Zeit viele Unruheherde", sagt Deselaers, der vor zwei Jahren in Hamm als Trainer begann. Um der Ruhe im Verein Willen habe man gute Fußballer aussortieren müssen. "Damit fehlte das spielerische Potenzial für die Kreisliga B", sagt der Coach.
Die vergangene Saison entwickelte sich zu einer schier endlosen Abwärtsspirale. "Am Anfang waren ja noch knappe Partien dabei", berichtet Deselaers. "Aber irgendwann ging überhaupt nichts mehr." Für ihn als Trainer konnte die Devise ebenso wie für die Akteure nur lauten: Durchhalten. Ein Match gewann der Klub zwar gegen Gurbet Spor III. Nach dem Rückzug der Bergkamener waren aber auch diese Zähler futsch. Das einzige "Erfolgserlebnis" gab es am 29. April, als es tatsächlich gelang, dem TuS Uentrop II beim 2:2 einen Zähler abzuknöpfen.
Ganz unten geht es jetzt wieder vorne los für die Postler. Der Trainer blickt dem Liga-Start in eineinhalb Wochen eher skeptisch entgegen. "Wir haben leider zwei Leistungsträger aus beruflichen Gründen verloren und die Vorbereitung lief nicht optimal", sagt er. Zuletzt setzte es eine 0:15-Pleite gegen B-Kreisligist VfL Mark II. "Da hatten wir aber auch nur acht Spieler", meint der Trainer.
Immerhin ein Sieg gelang schon gegen Nordbögge. "Das fühlte sich gut an", betont Deselaers. "Wenn wir jetzt auch in der Liga mal wieder gewinnen, haben wir viel erreicht." So lange auf ein elementares Gefühl des Fußballsports warten zu müssen, macht offenbar bescheiden.