Im Jahr 2010 begann bei der SG Beckinghausen eine neue Zeitrechnung. Nachdem sich die erste Mannschaft in der letzten Saison aufgelöst hatte, wurde darüber beraten, ob es im kleinsten Stadtteil von Lünen mit Fußball weiter gehen soll. Und Anfang dieses Jahres war dann klar: Es geht weiter! Personelle Veränderungen in der Vereinsführung, eine konkrete Zielsetzung, die Umbenennung des Vereins und die Gründung einer zweiten Mannschaft sind die wesentlichen Bestandteile dieses Umbruchs.
Für die erste Mannschaft, deren Ziel der Aufstieg in die Kreisliga B ist, läuft alles nach Plan: Nach sieben Spielen ist man mit sieben Siegen und einer Tordifferenz von +27 souveräner Tabellenführer. Trainer Michael Lorenz : "Ich bin mit unserem sportlichen Erfolg zufrieden. Vor der Saison habe ich mich ein wenig zurückgehalten. Nach diesem Saisonstart kann ich aber nicht mehr um den heißen Brei reden, wir wollen aufsteigen!" Drei Jahre soll es dauern, dann will die SG Beckinghausen (ehemals SG Hansa/Beckinghausen/Sundern) sich A-Ligist nennen. Eine Liga, die der Verein bisher noch nicht gesehen hat. In der Kreisliga B konnte man sich vor einem guten Jahrzehnt zwei Spielzeiten halten, ehe es zurück in die Kreisliga C ging.
Spekulationen im Keim ersticken
Während die erste Mannschaft voll im Soll liegt, steht die Zweite ganz unten in der Tabelle - ohne jeden Punkt und mit einer katastrophalen Tordifferenz. Durch diese Tatsache ergibt sich eine durchaus kuriose Konstellation, denn ein und der selbe Verein stellt sowohl den Klassenprimus, als auch den Tabellenletzten - ein bemerkenswertes Sandwich. Besonders brisant: Am letzten Spieltag trifft man aufeinander und man stelle sich vor, dass die erste Mannschaft dieses Spiel gewinnen muss, um aufzusteigen. "Wir werden alles dafür tun, dass wir schon vor dem letzten Spieltag als Aufsteiger feststehen", sagt Lorenz, der mögliche Spekulationen in der untersten Liga des Lüdinghausener Kreises gar nicht erst aufkommen lassen will.
Warum man überhaupt in diesem, nicht zum Ruhrgebiet gehörenden Kreis kickt, erklärt der zweite Vorsitzende Sven Weber, der bereits seit 22 Jahren im Verein tätig ist: "Vor gut zehn Jahren haben wir den Wechsel forciert. Wir konnten nicht jeden Montag einen Vereinsvertreter zu den Sitzungen des Kreises schicken und im jetzigen Kreis gibt es einfach nicht so viele Termine, die man wahrnehmen muss." Die Zukunft des Lüdinghausener Fußballkreises steht derzeit allerdings in den Sternen. Es wird über eine Auflösung spekuliert und sollte dieser Fall eintreten, dann würde der Klub aus Lünen wohl wieder zurückkehren - ins Ruhrgebiet.