Pusch, der seit viereinhalb Jahren als Verantwortlicher in Walsum an der Linie steht, haben speziell die letzten beiden Jahre arg in Mitleidenschaft genommen. Denn die vergangenen beiden Spielzeiten hatten die "Römerhof-Kicker" das Ziel, die Kreisliga A, fest vor Augen und scheiterten dennoch. Vor zwei Jahren war im Relegationsspiel um den Aufstieg gegen den HSV Hilal der Traum von der Höherklassigkeit ausgeträumt, fast noch dramatischer war die Situation zum Ende der diesjährigen Runde. Am vorletzten Spieltag empfing die Pusch-Elf den direkten Verfolger aus Wehofen.
Schluss, aus, vorbei! Werner Pusch kehrt den Sportfreunden nach viereinhalb Jahren den Rücken.
Mit einem Sieg wäre der große Triumph perfekt gewesen. Alles war angerichtet, knapp 700 Zuschauer waren bereit den kommenden A-Ligisten stimmungsvoll zu unterstützen. Doch es folgte die totale Blamage. Mit 1:6 ging der designierte Aufsteiger baden, am Ende schaffte es die Elf noch nicht mal mehr in die Relegation, der Traum war erneut zerplatzt. "Das war wirklich ein schlimmes Erlebnis", erinnert sich der 52-jährige Coach und ergänzt: "So ganz habe ich das immer noch nicht überwunden."
Einen erneuten Anlauf unter seiner Regie kann sich Pusch derzeit nicht mehr vorstellen: "Meine Zeit in Walsum war wunderschön, doch nun merkt man bei allen Beteiligten eine gewisse Müdigkeit. Die Motivation ist einfach nicht mehr da", erklärt der Linienchef auf Zeit und attestiert dem Vorstand so wie dem Umfeld des Klubs nur das Beste: "Mit den Leuten hier habe ich mich immer super verstanden und auch der Vorstand ist immer sehr fair mit mir umgegangen." "Deshalb", so der gelernte Elektromonteur weiter, "werde ich auch noch so lange hier bleiben, bis ein geeigneter Nachfolger für mich gefunden ist."
Vielleicht erlebt der neue Mann ja dann ein Happy-End am Römerhof. Pusch, der am liebsten zurück in die Bezirksliga gehen würde - dort war er bereits in Ratingen und Großenbaum aktiv - hätte mit Sicherheit nichts dagegen.