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Revierkicker des Monats: Sebastian Brzezon (Hammer SpVg II)
"Ich weiß selbst nicht, woran es liegt"

Revierkicker des Monats: Sebastian Brzezon (Hammer SpVg II)
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Der Mann ist sich selbst ein Rätsel, vielleicht ist aber auch gerade das sein Geheimnis. Sebastian Brzezon verlebt bei der Zweitvertretung der Hammer Spielvereinigung ein, oberflächlich betrachtet, fades Fußballerdasein in der Kreisliga A. Doch schon die Tabelle verrät: Im Schatten des NRW-Liga-Aushängeschilds hat sich eine Truppe gemausert, die die Liga das Fürchten lehrt.

155:13 Tore und 26 Siege in 28 Spielen - eine „Übermannschaft“ in Zahlen. Dass fast ein Drittel der Treffer allein auf Brzezon entfallen, ist selbst ihm nicht ganz geheuer. Bei der Vielzahl an Treffern des Offensiv-Allrounders sind sich nicht mal mehr die Augenzeugen so ganz einig. Trainer Christian Bentrup beziffert Brzezons aktuellen Stand bei 48 Treffern. „Das kann hinkommen“, schmunzelt Brzezon. Fast scheint die beinahe schon anmaßende Torquote ihn ein wenig verlegen zu machen. „Dabei weiß ich ja selbst nicht, woran es liegt. Ein bisschen Erfahrung und vielleicht auch einfach nur eine Menge Glück?“

Aktueller Trefferstand: 48 Tore

Bei aller glaubwürdigen Bescheidenheit ist es schwer, hinter dem Understatement nicht einen Hauch Koketterie durchschimmern zu sehen. Denn - so viel ist klar - der 35-Jährige weiß allemal, wie sie funktioniert, die Sache mit dem Toreschießen. Seit drei Spielzeiten ist Brzezon nun in Hamm und diese Saison fügt sich, was die Torausbeute anbelangt, nur ins Bild der letzten Serien. Brzezon steht in Hamm synonym für Torgefahr - allein in der Vorsaison gingen 55 Treffer auf sein Konto.

Daher ist man vielleicht gut beraten, sich die Einschätzung seines Trainers anzuhören. Der ist schlicht begeistert von der Ruhe seines besten Torschützen: „Es kommt nur ganz selten vor, dass er mal einen Ball mit Vollspann nimmt, er ist fast immer in der Lage, den Torwart auszugucken.“ Da schau an, sollte der bescheidene Goalgetter am Ende also doch ein gerütteltes Maß an Klasse mitbringen? Seine fußballerische Biographie spricht jedenfalls dafür.

Als Rot-Weiss noch LR Ahlen hieß, mischte der Angreifer sogar in der 2. Bundesliga unter Jupp Tenhagen und Peter Neururer mit. „Natürlich hatte ich damals den Traum den Sprung zu packen, aber dafür muss schon alles passen. Ich hatte ein bisschen Pech und am Ende musste ich einsehen, dass es nicht gereicht hat und ich mich auf meine berufliche Laufbahn konzentrieren musste.“ Dennoch habe er von den Eindrücken bei den Profis eine Menge mitgenommen. „Vor allem von Neururer und seiner Art zu arbeiten, bin ich beeindruckt. Der ist wirklich so, wie man ihn sich vorstellt, aber eben ein echter Profi .“

Von LR Ahlen in die Kreisliga A

Über die Zwischenstation Davaria Davensberg landete der Torjäger schließlich in Hamm, wo er auch seine Karriere beschließen soll. Bentrup: „Wir haben eine Bombenkameradschaft in der Truppe, und das weiß er auch zu schätzen. Hier ist wirklich etwas zusammengewachsen “ Eine Erfolgsgeschichte, der nur noch die Krönung Bezirksliga-Aufstieg fehlt. Dazu müssen die Hammer allerdings noch den ärgsten Verfolger abschütteln. Denn trotz der fast makellosen Bilanz ist der TuS Wiescherhöfen dem Tabellenführer auf den Fersen - momentan sogar punktgleich. „Sollte es zum Entscheidungsspiel kommen, sind wir möglicherweise im Vorteil, denn wir haben die in der Saison ja schon zweimal geschlagen“, kündigt der Routinier an. Na also, Brzezon kann tatsächlich auch verbal offensiv.

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